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Viktor Jerofejew - Enzyklopädie der russischen Seele

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Mit welcher Seite hält es Russland – mit dem Westen oder mit dem Osten? Was sind die Besonderheiten russischer Mentalität, Werte, Lebensstile? Und: Was ist die russische Seele?

Mit einer kühnen Mischung aus Roman, Krimi und Enzyklopädie verbindet Jerofejew in seinem wohl umstrittensten Buch so ironisch wie humorvoll Bestandsaufnahme mit Fantasie. Russland soll endlich wieder zur Supermacht werden. Doch dazu müssen Geheimdienste und Militärs erst den mythischen „Grauen“ finden. In ihre Suche schaltet sich ein russischer Intellektueller ein, der sich schließlich gemeinsam mit dem „Grauen“ in verschiedenste Abenteuer und Liebschaften stürzt. Doch die wilde Achterbahnfahrt durch Russland, auf der sie bis zur Besinnungslosigkeit feiern, endet jäh. Der Held verzweifelt an der Unmöglichkeit, in Russland ein normales Leben zu führen. Alles empört ihn: das Volk, der Kreml, die Kommunisten, die Oligarchen und Amerika sowieso. Mal lacht er über die russische Welt, mal verfällt er darüber in Depressionen, während der Traum einer neuen Metaphysik für die gesamte Menschheit ihn nicht loslässt.

Viktor Jerofejew, 1947 in Moskau geboren, ist einer der bekanntesten kritischen Intellektuellen Russlands. 1979 wurde er wegen seiner Beteiligung an der Literaturanthologie „Metropol“ mit von der Zensur verbotenen Texten vom Schriftstellerverband der UdSSR ausgeschlossen. Er ist Herausgeber der ersten russischen Nabokov-Ausgabe und schreibt für die ZEIT, die FAZ und DIE WELT. Die „Enzyklopädie“ ist in der Übersetzung von Beate Rausch im Verlag Matthes & Seitz erschienen.