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Kunstausstellung

Vis-à-Vis; What else?

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Donnerstag, Freitag 15 bis 19 Uhr
Samstag 11 bis 15 Uhr

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Die Galerie Hinterland lädt ab März 2022 zur Ausstellung "Vis-à-Vis; What else?" ein.

Ausgehend von der fotografischen Erkundung afrikanischer Masken durch die Künstlerin Ly Lagazelle geht Hinterland der Frage nach der kulturellen Identität und dem Blick auf den "Anderen" nach. Wie sehen wir die anderen? Wie sehen wir uns selbst? Wie sehen die anderen uns? Wie sehen die Anderen sich selbst? Wer sind die Anderen? Durch welche Linse nehmen wir die anderen wahr?  Sind wir in der Lage, die verschiedenen Schichten, aus denen sich die anderen zusammensetzen, zu erforschen und uns anzueignen, oder greifen wir schnell auf die überstrapazierten Interpretationsmöglichkeiten zurück? Diese und andere Fragen könnten uns zu einer Welt der endgültigen Lösungen führen, die durch die Erkundung der Dimension "Was sonst?" entstehen können. Mit welchen Stereotypen und Vorurteilen sind wir, aber auch die anderen, behaftet? Die Arbeiten von Ly Lagazelle, Lisl Ponger und Nives Widauer befassen sich mit diesen Fragen und sollen - im Rahmen der Ausstellung - zu weiteren Erkundungen anregen, die über das Spiel mit der Sprache hinaus zu neuen Erkenntnissen und Möglichkeiten führen können.

Afrikanische Masken gibt es seit Anbeginn der Zeit und noch heute werden in Afrika rituelle Masken hergestellt. Die Masken dienen in erster Linie als Vermittler zwischen den Göttern und den Menschen. Durch die Kolonialisierung und Missionierung wurden die Kulturen Afrikas und die damit verbundenen Rituale und Traditionen auch sehr oft als animistisch und feindlich angesehen. Die Fotografien von Ly Lagazelle verwenden diese traditionellen Masken nicht nur, um einige Missstände aufzuzeigen, die sie als afrikanische Frau in ihrer eigenen Kultur und Tradition wahrnimmt, sondern auch, um die alten und neuen Metaphern in Frage zu stellen, die mit den Themen ihrer Praktiken verbunden sind. (Kulturelle) Identität wird konstruiert, von uns, aber auch von der Vorstellung und dem Blick des "Anderen". Auch die in Wien lebende Ly Lagazelle hat traditionelle österreichische Masken studiert und sie aus ihrer (fremden) Sicht inszeniert.

hinterland will diese fremden und eigenen Blicke einander gegenüberstellen und kritisch hinterfragen: Die Künstlerin Nives Widauer bringt mit historischen Stichen von antiken Göttern und afrikanischen Masken die verschiedenen Kulturen zusammen. Sie verbindet Identitäten, die auf den ersten Blick nicht zusammengehören und fordert uns heraus, über Kulturen, Subkulturen und deren Ausbeutung in der Vergangenheit nachzudenken. Lisl Pongers Arbeiten beschäftigen sich mit der bildlichen Darstellung westlicher Vorstellungen und Wahrnehmungen von außereuropäischen Kulturen (den "Anderen"). Mit ihrem "westlichen, weißen" Blick nimmt sie eine kritische Haltung zu diesem Thema ein.

Diese Ausstellung soll nicht nur den Blick schärfen, sondern auch die aufkommenden Fragen in einen gemeinsamen Dialog in der Ausstellung und in den begleitenden Veranstaltungen einbringen.