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Edo Popović - Was lehrt uns das Gehen?

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AutorInnen Edo Popović (Zagreb), Matthias Politycki (Hamburg)
Moderation: Rüdiger Wischenbart (Wien)

Livestream Dialog interaktiv
https://www.youtube.com/watch?v=oEdbWmmBQbQ
Moderation Livestream-Kommentare: Veronika Trubel (Wien)

Das literarische Werk von Edo Popović und von Matthias Politycki hat manche Parallelen. Beide Autoren kommen aus der künstlerischen Avantgarde des 20. Jahrhunderts, beide haben sich für ihre Bücher in reale Gefahren begeben, und beider Romane umfassen die Beschreibung modernen Stadtlebens ebenso wie das meditative Betrachten der Natur.
In seinem Essay Anleitung zum Gehen beschreibt Edo Popović Wanderungen durch das Velebit-Gebirge in Kroatien. Er beobachtet minutiös einen Gehenden, der sich von Eile, Geschwindigkeit, Hast löst und in eine Welt vordringt, die nicht dem Drang zur Selbstoptimierung unterliegt, sondern in ihrer Stille und Bedürfnislosigkeit poetische Züge annimmt.
Auch in Matthias Polityckis Roman Das kann uns keiner nehmen spielt das Gehen, in diesem Fall die Erklimmung des Kilimandscharo, eine kathartische Rolle. Was als ein Abenteuer in der Bergwelt beginnt, löst Reflexionen aus über Männerphantasien, Todeserfahrung und die Kraft der Liebe aus. Die Wildnis ist dabei nichts Freundliches, und der Versuch sie zu beherrschen das nur mit Ironie zu unterlaufen.
Berge und Städte - welche Formen von Wildnis bringen beide hervor? Lehrt uns die Wildnis eine stoische Lebenshaltung oder eine, die sich einmischt und gestalten will? Wie hebt sich eine Philosophie des Gehens und langsamen Fortschreitens von einer der zwanghaften Eile und des ständigen Fortschritts ab?