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© Niko Wytoshinsky

Konzert

Wiener Concert-Verein

Showtimes

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19:30 - 23:59
Wiener Musikverein
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Brahms-Saal

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19:30 - 23:59
Stadthalle Wels

Dirigentin Marta Gardolinska
Solist Erwin Klambauer, Flöte

Programm:
Hugo Wolf (1860-1903) Italienische Serenade
Helmut Schmidinger (*1969) „Das ist alles Windhauch und Luftgespinst.“ Fantasien für Flöte und Streichorchester
Antonín Dvorák (1841-1904) Serenade für Streichorchester in E-Dur op. 22

Italien galt viele Jahrhunderte als das Land der Musik. Zwei Hommagen an diesen besonderen geographischen Klang- raum bilden den Rahmen innerhalb der Reihe der Orchesterkonzerte. Am Beginn des ersten Orchesterkonzertes erklingt die Italienische Serenade von Hugo Wolf, das Finale des letzten Orchesterkonzertes bildet die Sinfonie Nr. 4 von Felix Mendelssohn Bartholdy, die den Beinamen Italienische trägt. Doch während Mendelssohn Bartholdy tatsächlich in Italien weilt, als er diese Musik schreibt, zeichnet Hugo Wolf – in Wien sitzend – den Duktus des leichtfüßig Italienischen in seiner Serenade nach. Zu diesem Werk existieren Skizzen zu zwei weiteren Sätzen, die den von Wolf selbst gewählten Werktitel erklären: einer der beiden Sätze sollte einem Brief Wolfs zufolge eine Tarantella über das neapolitanische Bänkelsängerlied „Funiculi, Funiculá“ werden.
Schon der Gattungstitel der Serenade, deren zwei dieses Konzert umrahmen, ist eine Referenz an das Musikland Italien, bedeutet doch der italienische Begriffskern „sereno“ so viel wie „heiter“ und „wolkenlos“. Während Hugo Wolf italienisches Flair versprüht, lässt uns Antonin Dvorák unüberhörbar am Klangraum seiner böhmischen Herkunft teilhaben.
Eine weitere Gemeinsamkeit beider Serenaden ist das Tempo ihrer Geburt: Hugo Wolf komponiert seine Italienische Serenade in nur drei Tagen, Antonin Dvorák benötigt für seine Serenade zwölf Tage – sicher kein Beweis, aber doch ein Indiz für die Unbeschwertheit der Entstehung dieser beiden Werke, die übrigens beide im Wonnemonat Mai komponiert wurden.
Zwischen diesen beiden Serenaden eingebettet widme ich der Leichtigkeit des Lufthauchs – aber zugleich auch seiner Fragilität – ein neues Stück mit dem Titel „Das ist alles Windhauch und Luftgespinst“. Der Titel ist ein Zitat
aus dem ersten Kapitel des Buches Kohelet aus dem Alten Testament. Dieser Vers spricht mich nicht nur wegen seiner wortmalerischen Anspielung an den Klang der Querflöte an, sondern weil ich „Luftgespinste“ liebe, ist es doch das, wovon und wofür wir Komponisten leben. Ich schaffe mir täglich ein neues, das ich dann zu Papier bringe. Diese Musik, von der zum Zeitpunkt, da ich diese Zeilen schreibe, wieder einmal noch keine Note am Papier existiert, will da- her ein Plädoyer für die Bedeutung und Kraft der Fantasie und der Vorstellungsgabe sein.

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