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Theater

Wiener Festwochen: Der Ring des Nibelungen

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Was tun mit dieser gigantomanischen Komposition von Richard Wagner und ihren ideologischen Implikationen? Autor Necati Öziri, der mit seinen Stücken den westlichen Theaterkanon korrigieren will, arbeitet für seinen Wagner-Widerspruch die werkimmanenten Unterdrückungsverhältnisse heraus. Für den schon zwei Mal mit dem Nestroy-Preis ausgezeichneten Regisseur Christopher Rüping ist seine erste Auseinandersetzung mit dem Opernrepertoire auch die erste Arbeit, die er vor Wiener Publikum zeigt.
 
Richard Wagners Der Ring des Nibelungen ist ein Opernmonster. Was tun mit dieser gigantomanischen Komposition und ihren ideologischen Implikationen? Autor Necati Öziri, der mit seinen Stücken den westlichen Theaterkanon korrigieren will, arbeitet für seinen Wagner-Widerspruch die werkimmanenten Unterdrückungsverhältnisse heraus und kontrastiert den Heroismus mit intimen, aber kraftvollen Gegenerzählungen von sich verletzbar machenden Menschen. So finden diejenigen, die bei Wagner keine Stimme haben, eine eigene Sprache und begeben sich auf die Suche nach einem „Wir“, das nicht den kleinsten gemeinsamen Nenner meint. Als Musikdirektoren besetzen Black Cracker und Jonas Holle ihr Ring-Orchester mit acht zeitgenössischen Popmusiker:innen und arrangieren deren Gegenkompositionen zum außergewöhnlichen Soundtrack einer vielstimmigen Inszenierung. Für den schon zwei Mal mit dem Nestroy-Preis ausgezeichneten Regisseur Christopher Rüping ist seine erste Auseinandersetzung mit dem Opernrepertoire auch die erste Arbeit, die er vor Wiener Publikum zeigt. Dieser neue Ring atomisiert das Gesamtkunstwerk und lässt eine Diversität von Perspektiven miteinander in Verbindung treten.