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Wiener Kindertheater – Wie es euch gefällt

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Das Wiener Kindertheater spielt William Shakespeare

Orlando klagt darüber, dass ihm sein älterer Bruder Oliver jede Ausbildung und seinen Anteil am Erbe verweigert. Aber nicht nur das: Oliver plant sogar, Orlando zu beseitigen und organisiert einen Kampf mit dem gefürchteten Ringer Charles. Auch am Hof des Herzogs herrscht einige Aufregung, nachdem der rechtmäßige Herzog – vom eigenen Bruder Friedrich gestützt – mit seinem Gefolge in den Wald von Arden flüchten muss.

Rosalinde, die Tochter des vertriebenen Herzogs und enge Vertraute ihrer Cousine Celia, darf aber am Hof bleiben. Orlando lässt sich durch nichts von dem Ringkampf am Hof abbringen und kann diese zum Ärger Olivers und zum Entzücken von Rosalinde und Celia für sich entscheiden. Trotzdem ist sein Leben weiterhin in Gefahr, am Hof scheint er viele Feinde zu haben. So bleibt ihm nichts übrig, als mit dem Diener Adam in den Ardenner Wald zu fliehen.

Auch für Rosalinde spitzt sich die Lage zu. Sie hat sich in Orlando verliebt und muss – weil das der jähzornige Friedrich so beschließt – doch plötzlich den Hof verlassen und macht sich deshalb auf die Suche nach ihrem Vater, dem gestürzten Herzog. Unter dem Namen Ganymed und als Schafhirte verkleidet, flüchtet Rosalinde mit Celia, die sie als einfaches Mädchen Aliena begleitet, in den Ardenner Wald. 

Die Komödie „Wie es euch gefällt“  behandelt unter seiner scheinbar leichtfüßigen Handlung eine Vielzahl ernsthafter Themen. Die Utopie eines alternativen Lebens in der Natur wird beleuchtet, der Wald erscheint als symbolischer Ort der Prüfung und Läuterung, „Spiel“ und „Wirklichkeit“ werden wie durch ein Kaleidoskop betrachtet und die Bedeutung der Liebe und Geschlechterrollen für die eigene Identität ausgelotet. Und schon damals schien ein Thema zusehends in den Fokus zu geraten: die Zersiedelung der Wälder und das Eindringen in einen fremden Lebensraum. In Shakespeares Werk ist eine große Sensibilität für seine "Umwelt" und eine scharfe Wahrnehmung dieser Umwelt zu spüren und er thematisiert die Veränderungen einer Gesellschaft, die an der Wende zum 17. Jahrhundert zunehmend versuchte, die Natur und ihre Elemente zu beherrschen. 

So sehr die Komödie letztendlich die überlieferte elisabethanische Gesellschaftsordnung bestätigt, in der jede und jeder schlussendlich zu ihrer und seiner ihm zugeschriebenen Rolle zurückfindet (auch Rosalinde ihre Hosen gegen ein Hochzeitskleid tauscht, um standesgemäß zu heiraten), so finden sich immer wieder Hinweise darauf, wie auch die Natur, die durch den menschlichen Raubbau aus dem Lot gerät, unter genau dieser elisabethanischen Gesellschaft leidet.