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© Adolf Loos © aus: Kunst. Monatszeitschrift für Kunst und alles Andere, 1903

Wiener Moderne – und die Moral von der ‚Geschicht‘?

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Im Rahmen von "Adolf Loos – Nachleben" Sammlung mit Aussicht #6.

Über Kunst und Moral wird immer wieder heftig diskutiert, ob im Kontext von Kindesmissbrauch bei Adolf Loos oder Antisemitismus bei Otto Wagner. Wie verändert dieses Wissen den Blick auf die Heroen der Moderne und wie stellt man deren Werke künftig aus?

Adolf Loos wurde 1928 des Kindesmissbrauchs bezichtigt und verhaftet. 2015 brachte das Wiederauftauchen der verschollenen Prozessakten den Fall Loos erneut in die Schlagzeilen. Im selben Jahr prallten am rekonstruierten Schlafzimmer für Loos‘ erste Frau Lina, das in einer Ausstellung im MAK zu sehen war, die Meinungen aufeinander. War die Inszenierung des intimen, schneeweißen Raumes für die einen ein gestalterisches Meisterwerk, sahen andere darin einen „Tatort“. Loos ist aber nicht der einzige Protagonist der Wiener Moderne, dessen Biografie einer kritischen Ergänzung bedarf. Otto Wagner etwa erweist sich im kürzlich erschienenen Buch „Meine angebetete Louise. Das Tagebuch des Architekten 1915–1918“ als prononcierter Antisemit, Josef Hoffmanns Rolle im Nationalsozialismus wird gerade intensiv beforscht.

Unter der Leitung von FALTER- Feuilletonchef Matthias Dusini gehen Expert*innen aus unterschiedlichen Disziplinen der Frage nach, wie wir es mit der Beziehung von Autor und Werk am Beispiel der Wiener Moderne halten.

Gäste: Olga Kronsteiner, Journalistin; Alfred Pfoser, Literaturwissenschaftler; Sabine Plakolm-Forsthuber, Architekturhistorikerin, TU Wien; Elana Shapira, Kunsthistorikerin, Universität für angewandte Kunst Wien; Andreas Vass, Architekt
Moderation: Matthias Dusini, FALTER-Feuilletonchef