© Angie Kremer

Konzert

Wiener Symphoniker & Gidon Kremer

Showtimes

Vergangene Showtimes

»Unglaublich« ist ein naheliegendes Wort, wenn man die aktuellen Auftritte Kremers mit seinem 75. Geburtstag in Verbindung bringt. Ja, er ist durchaus älter geworden – nur man sieht es nicht, man hört es nicht, und eigentlich ist sein Alter auch deswegen unerheblich, weil er zu jenen Künstlern gehört, die manches Werk heute vielleicht anders spielen, als vor dreißig, vierzig Jahren, aber er spielt es nicht speziell »reifer«. Die Reife des Gidon Kremer ist sicher eine innere und tiefe, die sein Spiel prägt.

Aus der damaligen UdSSR emigriert, blieb Kremer denen treu, deren Werke ihn seit seinen Anfängen dort musikalisch begleitet hatten, darunter immer wieder Mieczysław Weinberg. Mit nicht enden wollender Überzeugungskraft wirkt er für jenen Komponisten, der dem Genie Schostakowitschs vermutlich am ähnlichsten war. Ein Werk, bei dem das eindrucksvoll zu Tage tritt ist das Violinkonzert op. 67 von 1959, mit dem der Geiger dem Publikum und sich selbst ein kostbares Geschenk zum eigenen Jubiläum bereitet. Es vermittelt die wilde Zerrissenheit eines verfolgten, eines suchenden Menschen seiner Zeit neben purer prächtig aussingender Schönheit und fragwürdigem Triumph.