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Wolfgang Ammer. Dialog mit der Welt

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Das Karikaturmuseum Krems widmet dem österreichischen Karikaturisten Wolfgang Ammer anlässlich seines 70. Geburtstags eine große Personale, die am Samstagvormittag eröffnet worden ist. Zu sehen sind 140 Werke aus den letzten 30 Jahren. Der Titel der Schau - "Dialog mit der Welt" - bezeichne die "globalen Weitsicht des Künstlers", so Gottfried Gusenbauer, künstlerischer Direktor des Museums.

Auch Hermann Dikowitsch, Leiter der Kulturabteilung des Amts der NÖ Landesregierung, zollte den Arbeiten Ammers Anerkennung. Er verwies u.a. auf die reichhaltigen Landessammlungen, aus denen - neben privaten Leihgaben - die Ausstellung vom Kuratorenduo Gusenbauer und Anna Steinmair zusammengestellt worden ist. Bei einem Rundgang durch die Ausstellung begegnet man vielen bekannten Gesichtern: von Biden bis Putin, von Kurz bis Babler, von Johnson bis Xi Jinping.

Der gebürtige Oberösterreicher Ammer war in seinen jungen Jahren viel auf Reisen. Ab den 1990er-Jahren wurden seine Zeichnungen von zahlreichen internationalen Medien publiziert, darunter die "Welt", "New York Times", "Le Monde", "FAZ" und "Spiegel". Über 40 Jahre lang kommentierte Ammer das heimische Politgeschehen für die Ende Juni 2023 als ältestes Printmedium der Welt eingestellte Wiener Zeitung.

Karikaturisten sind Seismografen der Demokratie, meinte Ammer bei der Vernissage. Inspiration und Arbeitsweise seien von der Fähigkeit zum Perspektivenwechsel geprägt: "Ich versuche auch immer eine Quermeinung beziehungsweise die Gegenmeinung. Das ist absolut wichtig und entscheidend und für mich das Fundament der Karikatur. Ich liebe die Diskussion", sagte Ammer und ergänzte: "Eine gute Karikatur stellt immer auch eine Tragikomödie dar. Es spielt der Humor mit, und die Tragik steckt dahinter. Für mich ist außerdem die Poesie wichtig."