© Julia Kampichler

Theater
Festival

Wortwiege Theaterfestival

Showtimes

Vergangene Showtimes

»fragil | fragile« lautet das Motto heuer in den Kasematten Wiener Neustadt. Vom 21. Februar bis 24. März stehen zwei neue Inszenierungen, zwei internationale Gastspiele mit israelischen Theatermacher:innen im Rahmen der SEA CHANGE Collection, die Fortsetzung der Serie „Reden!“ sowie die thematisch vertiefenden „Salons“ auf dem Programm. Eröffnet wird mit Franz Grillparzers dramatischem Gedicht „Medea“ in der Regie von Anna Maria Krassnigg, gefolgt von Sławomir Mrożeks „Schlachthof“ in der Regie von Ira Süssenbach.

Programm

Grillparzers MEDEA – Alles Gegenwart 

Die Bearbeitungen des Mythos vom „Goldenen Vlies“ sind zahlreich und unterschiedlich. Franz Grillparzer hat das ausweglos verliebt-verhasste Paar und die unbarmherzige Logik der brutalen Wiederkehr des Verdrängten, welches zuverlässig die Unschuldigsten trifft, in den Mittelpunkt seines dramatischen Gedichtes gestellt. Ein psychologisches Meisterwerk über die Zerrissenheit von Figuren, in deren seelischen Haushalt sich Fragen von Macht, Schuld und Lebens-Gier seit Jahrhunderten eingenistet haben, in einer Fassung der wortwiege. 

Mrozeks SCHLACHTHOF – Wir essen nur Karfiol 

Slawomir Mrozek gehört, wie Václav Havel, zu den großen, auf den Bühnen fast vergessenen Dramatikern, die Widerstand gegen autoritäre Systeme in brillante, nachtschwarze Komödien verwandelt haben. Die junge Regisseurin Ira Süssenbach, erfahren in Fragen von Diktatur und Groteske, zeigt ihre bildstarke Version dieses Stückes über den Versuch der Kunst, Brutalitäten aller Art zu überwinden. 

SEA CHANGE Collection 2024: Produktionen israelischer Theatermacher:innen 

In der internationalen Schiene des wortwiege-Festivals, die vergangenen Herbst feierlich aus der Taufe gehoben wurde, sind zwei Gastspiele innovativer und kritischer israelischer Bühnenkünstler:innen zu erleben: „A Handbook for the Israeli Theatre Director in Europe“ von Théâtre Majâz (Frankreich/Israel) – in Koproduktion mit wortwiege – und „The Anthology“ von Acco Theatre Center (Israel). Beide Formationen bemühen sich seit Jahren um den Austausch zwischen palästinensischen und israelischen Kunstschaffenden und deren Publikum. Sie werden künstlerische und menschliche Einsichten aus erster Hand auf unsere Bühnen und in unsere Salons bringen.

REDEN! – Weibliche Appelle In der Theaterserie 

REDEN! – einem von der wortwiege seit 2016 erfolgreich lancierten, neuen Theaterformat – performen Schauspieler:innen bedeutende historische und zeitgenössische Reden entlang des Spielplanmottos als Re-Enactment der Originale. Theatermacherin Anna Maria Krassnigg und ihre Gesprächsgäste (Irene Giner-Reichl, Lisz Hirn und Wolfgang Müller-Funk) analysieren die rhetorischen Werke und ihre aktuelle Relevanz. Im Spielplan 2024: Weibliche Apelle – Virginia Woolf und Bertha von Suttner verteidigen ihre bahnbrechenden, hochaktuellen Anliegen. In Zusammenarbeit mit dem European Forum Alpbach und der Stadt Wiener Neustadt. 

SALON am Sonntag und SALON danach 

Seit der Gründung der wortwiege ist das Leitmotiv des Salons – räumlich wie inhaltlich – ihr unverwechselbares Markenzeichen. Das Theater der wortwiege (drama & salon) zielt auf ein doppeltes Ereignis: das Bühnenerlebnis selbst sowie das Ritual, dieses Erlebte im Gespräch zu betrachten, weiterzuentwickeln, sickern zu lassen. Nicht nur unsere Bars und Salons, auch unser Angebot an hochkarätigem Dialog sowie die programmatische Dichte des Festivals machen genau das möglich: Theater als temporäre zeitgenössische Agora. Das Programm 2024 bringt wesentliche Literat:innen, Wissenschaftler:innen, Künstler:innen und Journalist: innen aus Österreich und weit darüber hinaus in unsere öffentlichen Salons. Mit: Nada Chekh, Radka Denemarková, Helga Klug, Wolfgang Müller-Funk und Vladimir Vertlib sowie Walter Hämmerle, Helmut Jasbar, Daniel Landau und Christian Ultsch.