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Wozzeck

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Alban Bergs Wozzeck erzählt die Geschichte einer gepeinigten Kreatur, die, von Visionen und Ängsten bedrängt, von der Gesellschaft verlacht und gequält, aus ihrer Existenz getrieben wird.

Bis es zur finalen Katastrophe kommt: Der Verzweifelte ermordet seine Geliebte und findet den Tod im Wasser. Bergs maßstabsetzende Oper basiert auf einem Dramenfragment Georg Büchners (1836/7), in dem dieser die Ausweglosigkeit des Menschen angesichts der ihn bestimmenden Umstände beschreibt: Ein einfacher Soldat wird zum Opfer der pathologischen Boshaftigkeit seiner Mitmenschen, muss sich aus sozialer Not unterwerfen, geht im Wahn verloren und scheitert auch an der Untreue der Mutter seines Kindes.

Als Berg 1914 in Wien das Stück bei einer Theateraufführung erlebte, fasste er rasch den Entschluss, den beklemmenden Stoff zu vertonen. Die Arbeit – unterbrochen unter anderem durch den Ersten Weltkrieg – zog sich allerdings in die Länge. Erst 1925 wurde Wozzeck in Berlin unter Erich Kleiber exemplarisch uraufgeführt, fünf Jahre später erfolgte die Erstaufführung an der Wiener Staatsoper unter Clemens Krauss. Rasch entwickelte sich das Werk (bis zum Verbot durch die Nationalsozialisten) zum Repertoirestück. Dass Wozzeck in den Premierenzyklus der Wiedereröffnung der Wiener Staatsoper 1955 aufgenommen wurde, unterstreicht den Ausnahmecharakter dieses Werks. Oder, wie der zeitgenössische Komponist Wolfgang Rihm einmal meinte: »Eine Jahrhundertoper!«

Wozzeck gilt als die erste große, vollständig atonale Oper. In einer Zeit des musikalischen Umbruchs kann es als Pionierwerk des musikalischen Theaters verstanden werden, das die Ausführenden herausforderte und das Publikum zu einem erneuerten Hören und Verstehen verführte.