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Theater

Zertretung: 1. Kreuz brechen oder Also alle Arschlöcher abschlachten

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Haben Sie nicht auch manchmal daran gedacht, irgendjemandem, von dem Sie so richtig entnervt waren, einfach mal die Fresse zu polieren, oder einen Spritzer ins Gesicht zu schütten, oder halt schlicht, wie es in diesem Stück gewünscht wird, das Kreuz zu brechen? André Heller, Andreas Gabalier, Jesus Christus, Thomas Bernhard, Philipp Hochmair, der Bierkavalier, Dietrich Mateschitz und noch viele, viele mehr werden – vielleicht als Stellvertreter – gekreuzigt, gevierteilt, mit Scheiße bedeckt und vernichtet. Nach einem wundervollen Theaterabend gehen Sie nach Hause und schlachten sich selbst … harte Zeiten!

Was, wenn wir nicht mehr wissen, wer jetzt die Guten und die Bösen sind, oder die Schützenswerten, oder die, die zu vernichten sind? In diesem Stück ist es so. Was passiert hier? Ist es Willkür? Darf man* das?


Lydia Haider, Hausautorin am Volkstheater, ist eine radikale und sprachgewaltige Stimme der österreichischen Literatur. Sie nimmt eine literarische Extremposition ein, die selten geworden ist. In ihren Erzählungen, die keine sind, bleibt oft nur Sprache. Die Leser*innen pendeln von de Sade zu Genet, von Mallarmé zu Artaud, doch am ehesten grüßt der große Pierre Guyotat: Es ist ein unendlicher, emotionaler, obszöner Strom der Wörter, in dem wir wie gefangen sind.

In der Inszenierung dieses ersten Teils ihres mehrteiligen Werks ZERTRETUNG trifft Roger Corman im Grand Guignol auf die TWO THOUSAND MANIACS von Hershell Gordon Lewis. Fortunas Rad des Lebens, das Schicksalsrad, dreht sich, es fährt dahin und walzt und vernichtet einfach alle. Erbarmen gibt es nicht. Darum wird aber auch gar nicht erst gebeten. Vielleicht wollen sie ja auch sterben? Wer sagt denn, dass es nicht so ist? Es wird unerhörtes Theater: Dornen, Kreuze, Schweiß, Blut, Speichel, Exkremente in einem goldenen Raum der endlos veränderlichen, wandelbaren Dinge und Körper.