Das Andere Heimatmuseum

Seit 1996 widmet sich das Andere Heimatmuseum mit seinen "Installationen zur österreichischen Identität" der Alltagskultur der jüngeren Zeitgeschichte.

Im Zyklus "Alpenländische Identitäten" wird 2006 als Sonderausstellung "Lieben in einem kalten Land II", Alltag alpenländischer Erotik und Sexualität behandelt. Die Rolle der Frau nimmt "naturgemäß" dabei einen bedeutenden Schwerpunkt ein. Dem weiblichen Namen des Widerstandes ist ein Ausstellungsbereich gewidmet. Mit der Methode der assoziativen Installation und durch verschiedene Veranstaltungen wird das Thema umkreist.

Alltagskultur des Liebens in einem kalten Land. Oder eher Mangel an Kultur? Verwandlungen inneren Drängens in Geschäfte der Politik. Eisblumenwucherungen unterkühlter Sehnsüchte. Kaltwasserkuren des Gefühles. Frostbeulen der Seelen. Ideologisch verklärte Hausschlachtungen. Anrufungen der Heiligen Jungfrau. Des geliebten Herrn Jesus. Alle Heiligen steht mir bei! Kein anderer Lebensbereich wird mit einer derartigen Unzahl von Wörtern umkreist. Heimliche, verbotene, schambesetzte. Eine Fontäne heißer Worte drängt durch alle Ritzen der verstöpselten alpenländischen Natur. Bier, Schnaps und Wein lösen die Zungen und ein höchst unheiler Geist rauscht auf. Giftige Blicke der Nachbarin lassen die Eierstöcke auf der kalten Kirchenbank einfrieren. Fortgehen! Keine Möglichkeit. Kleine Möglichkeiten. All zu kleine. Wärmen wir uns an den bunten Flimmerbildern! Jeden Abend. Jede Nacht. Neonstallwärme. Sterile Verheißung. Verblödung. Verblindung. Ausblutung. Keine Ruhe. Schlechte Träume. Gute Miene zum bösen Spiel. Täglich. Alltäglich.