Haydn–Kräutergarten

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Das „Kuchlgartl“, das Joseph Haydn gemeinsam mit seinem Wohnhaus erwarb, wurde revitalisiert. Dort wartet heute ein Schatz barocker Weisheiten und Rezepturen rund um Küchen-, Heil- und Duftpflanzen auf die BesucherInnen.

Als Joseph Haydn 1766 zum Kapellmeister am Hofe der Esterházys aufstieg, erwarb er, um standesgemäß zu leben, ein Haus in Eisenstadt, das heutige Haydn-Haus. In der historische Kaufurkunde wird auch ein Garten außerhalb der damaligen Stadtmauern erwähnt, das „Kuchlgärtl beym oder hinter dem Spittal“, den Haydn ebenfalls kaufte.

2002 wurde der Garten revitalisiert, nach barockem Vorbild streng geometrisch gestaltet und neu bepflanzt. Das Gartenhäuschen, das heute so charakteristisch über den Gartenzaun ragt, hat damals schon bestanden.

Heute findet man eine üppige Gartenoase inmitten der Stadt. Von Frühjahr bis in den Spätherbst bringt der Garten heilende, duftende und nahrhafte Pflanzen hervor. Gartenbänke unter Rosenbäumchen laden zur Ruhe und Betrachtung ein. Bei diesem Anblick fällt es dem Besucher leicht, der Legende Glauben zu schenken, dass das Musikgenie Haydn in seinem Gärtchen komponiert hat.

Der Garten diente jedoch in erster Linie der Selbstversorgung des Haydnschen Haushaltes. Wie den Brandkonskriptionen zu entnehmen ist, hielt man auch Schweine und Hühner, ein Teil von Haydns Salär wurde in Naturalien bezahlt.

Ein Schatz barocker Weisheiten und Rezepturen ist überliefert. Da gibt es fast vergessene Gemüsepflanzen, aromatische, aber unbekannte Gewürzkräuter, essbare Blüten und andere Raritäten in Frau Haydns Küche. Lilien, Iris und Rosen fanden ihre Verwendung in der Herstellung von Duftteppichen und Duftwässerchen, Ringelblumensalbe und Rosenpuder pflegen die Haut auch noch in heutiger Zeit.

Auch von der Kräuterheilkunde dürfte Anna Aloysia Haydn einiges verstanden haben: wer die Pflanzenheilkunde sachkundig zu verwenden weiß, findet im Haydn-Kräutergarten ein Mittel gegen fast alle Leiden.