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Otto Wagner-Pavillon

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Die beiden Otto Wagner-Pavillons am Karlsplatz zählen mit ihrem modernen secessionistischen Dekor zu den schönsten Jugendstilbauwerken Wiens.

Die Haltestelle Karlsplatz erhielt durch zwei gegenübergestellte Pavillons ihr unverwechselbares Aussehen. Im Gegensatz zu den anderen in Putzbauweise ausgeführten Stationsgebäuden bestehen die Pavillons aus einem Stahlskelett mit eingehängten Marmorplatten (außen) und weißen Gipsplatten (innen). Der Konstruktion entspricht auch der moderne secessionistische Dekor.

Im Zuge der Umgestaltungen für die U-Bahnanlage verloren die Pavillons ihre ursprüngliche Bestimmung. Einer der beiden dient heute dem Historischen Museum der Stadt Wien als Veranstaltungsort für Wechselausstellungen.






Entstanden ist der Jugendstil-Pavillon 1898 im Zuge der Errichtung der Stadtbahn. Otto Wagner konzipierte zwei identisch gestaltete Portalgebäude. Das Wien Museum nützt heute den westlichen Pavillon, von wo einst die Züge nach Hütteldorf fuhren. Im östlichen Pavillon ist ein Lokal untergebracht.




Die vielen dekorativen Details machen die Station zu einem Musterbeispiel des Wiener Jugendstils. Metall und Holz wurden in Apfelgrün gestrichen, der Signalfarbe der Stadtbahn. Hinzu kam Gold und edler weißer Marmor an der Außenseite.

Anlässlich der Planung des U-Bahn-Knotens Karlsplatz drohte in den späten 1960er Jahren der Abriss der Pavillons. Es kam zu Protesten. Die Stationsgebäude wurden schließlich demontiert und 1977 wieder aufgestellt.



Der Architekt, Baukünstler, Stadttheoretiker und Akademie-Professor Otto Wagner (1841 bis 1918) war einer der großen Wegbereiter der Wiener Moderne. Wagners Entwürfe vereinten technisch-konstruktive Zweckmäßigkeit mit hohem ästhetischen Anspruch.


Mit der Postsparkasse und der Kirche am Steinhof schuf er Schlüsselbauten der europäischen Architektur um 1900. Als Generalplaner der Wiener Stadtbahn gestaltete er ein bautechnisches Gesamtkunstwerk, das neue Akzente in der Stadtlandschaft setzte.