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Schloss St. Peter in der Au

http://www.schloss-stpeter.at

Die ältesten Nachrichten über die Herrschaft St. Peter reichen
bis ins 13. Jahrhundert zurück. Als erster nachweisbarer Besitzer
gilt der Domvogt von Regensburg, Otto V. von Lengenbach.
Oftmaliger Besitzerwechsel weist eine verwirrende Vielzahl an
Schlossherren auf, aus denen einer besonders zu erwähnen ist,
nämlich Wilhelm Seemann von Mangern, den die Bauern im Zuge des Aufstandes
von 1596/97 im eigenen Schloss gefangen hielten. Dabei widerfuhr ihm eine
besondere Demütigung dadurch, dass ihm die Bauern seinen Degen abgenommen
hatten. Schließlich wurde er wieder freigelassen und er erhielt seinen Besitz
zurück. Zur Strafe mussten die männlichen Untertanen bis ins Jahr 1847 am Jahrestag
der Belagerung vor dem Herrschaftsbesitzer niederknien, um Vergebung
für die Schandtaten ihrer Vorfahren bitten und das Schwert des Rebellenführers als Symbol der Wiedergutmachung an den Schlossherrn übergeben. Bis ins
20. Jahrhundert wechselten die Besitzer neuerlich sehr häufig, ehe das Haus
schließlich nach dem Zweiten Weltkrieg in Privatbesitz gelangte und 1999 von
der Marktgemeinde St. Peter in der Au gekauft wurde.





Das Schloss besteht aus
einem zweigeschoßigen Vierflügelbau, der einen unregelmäßigen viereckigen
Hof umschließt, welcher im 17. Jahrhundert durch den Einbau von Laubengängen
verändert wurde. Eine Darstellung aus dieser Zeit zeigt den Turm noch mit
einem Zwiebelhelm, der inzwischen dem wiederhergestellten Zinnenkranz Platz
gemacht hat. Besonders hervorzuheben ist der gedeckte Bogengang zur Pfarrkirche,
eine Rarität in seiner Art. Dieser Gang und die Brücke zum Eingangsportal
an der Hauptfront überspannen den Wehrgraben, der einst mit Wasser gefüllt
war. Ein Rest dieses Wassergrabens ist als Teich erhalten.





Ein reichhaltiges Programm vereint eine große Anzahl von Veranstaltungen
unterschiedlichster Art im Schloss St. Peter. Zunächst sind es die vielen
Projekte, für die das Kulturreferat der Marktgemeinde St. Peter in der Au als
Veranstalter auftritt. Ein Beispiel dafür ist die Sommerakademie KISS, bei
der namhafte Künstler sowohl Erwachsenen als auch Kindern beim Entfalten
ihrer Kreativität im anregenden Ambiente des Schlosses zur Seite stehen.
Zum „Sommerkino Niederösterreich“ gehört auch das Festival „Kino am Schloss“, bei dem
jährlich außergewöhnliche Filme im Hof des Schlosses vorgeführt werden. Zusätzlich gibt
es passende Speisen und Musik. So werden alle Sinne angesprochen und so manche laue
Sommernacht kann bei laufenden Bildern, Musik und kulinarischen Schmankerln genossen
werden. Aber nicht nur im Sommer ist etwas los in den Mauern des Schlosses.