Leute, die Theater machen wollen.Volxtheater als kollektives, nicht hierarchisches Konzept, ob im Saal oder auf der Strasse. Theater von Unten, aus dem Kopf, dem Bauch, dem Arsch, der Faust, aus jeder kleinen Zehe und aus voller Brust! Nach Möglichkeit immerknapp unter der Gürtellinie, bar jeglicher Moral und dennoch voller Wut.Drei Stunden Schönsprechtheater ganz ohne Sound ist ein Genuß, der nur auf höheren Schulen eingeübt wird. Von künftigen Ärzten und Bankiers. Dem Heimkind, der Friseuse fehlt meist die Zeit, die Geduld und vor allem die Initiation in die mögliche Schönheit eines appollinischen Theaters. Für sie hat die Kulturindustrie die dionysischen Varianten des Theatralischen zum berauschenden Spektakel hergemästet: Rockevent, Tekknoparties, Brot und Spiele. Das Paradox für die rebellischen Theaterleut: stellen sie eine Propaganda für den Widerstand auf die Bühne, gerät die ob des üblichen Theaterpublikums sofort zum ästhetisierten Gemuß für die LeserInnenschaft liberaler Tageszeitungen. Die/der BürgerIn läßt sich gern einmal einige RevolüzzerInnen auf der Bühne vorführen.


Wir aber wollen Theater. Oper als Ort, wo die kämpfenden ProletarierInnen über ihre strategischen Entwürfe debattieren, wo die wilden Horden von heute sich selbst genießen dürfen in der Darstellung."
(aus dem "Penthisilea"- Programmheft verallgemeinernd abgeschrieben, März 1996)