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Wiener Stadt- und Landesarchiv

http://www.wien.gv.at/kultur/archiv/

Die Geschichte des Archivs


Die ältesten Bestände des Wiener Stadt- und Landesarchivs, bei denen es sich durchwegs um Urkunden handelt, stammen aus dem 13. Jahrhundert. Schon damals erschien es den Bürgern wichtig, für die Stadt wichtige Dokumente gesichert aufzubewahren, wobei die Obsorge in den Aufgabenbereich des Stadtschreibers fiel. Eine Urkunde aus dem Jahr 1428 berichtet, dass die Archivalien der Stadt in einem Turmgewölbe des alten Rathauses in der Wipplingerstraße in Schachteln aufbewahrt wurden - sie sollten bis 1865 dort verbleiben.


Den Beginn einer eigenständigen Entwicklung setzte der Beschluss des Wiener Gemeinderats vom 8. Mai 1863, mit dem das Archiv von der Registratur getrennt wurde. Seine Leitung übernahm der neu ernannte Archivar Karl Weiß, der auch als vielseitiger Stadthistoriker Bedeutung erlangen sollte. Ihm stellte man 1865 neue Räumlichkeiten zur Verfügung, doch wurde ihm zugleich die Betreuung der Stadtbibliothek übertragen; 1874 erhielt er zusätzlich die Leitung des Städtischen Waffenmuseums, 1887 noch jene des Historischen Museums und damit ein kaum bewältigbares Arbeitspensum.


Beim Bau des Neuen Rathauses sah der Architekt Friedrich Schmidt im ersten Stock Räumlichkeiten für Stadtarchiv und Stadtbibliothek vor, die 1886 besiedelt wurden. Bis heute befinden sich hier die zentralen Räumlichkeiten des Archivs.


Seit 1950 gehört das Archiv in das Ressort des Kulturstadtrats. Der Sachtitel Archiv der Stadt Wien wurde 1969, um die Doppelfunktion zum Ausdruck zu bringen, zunächst in Archiv der Stadt und des Landes Wien, 1973 in Wiener Stadt- und Landesarchiv abgeändert, zugleich erhielt es die Ordnungszahl Magistratsabteilung 8.


Das dringendste Problem, das sich bis vor wenigen Jahren dem Wiener Stadt- und Landesarchiv stellte, war die Lösung der Raumfrage. Bis heute bestehen neben den Büro- und Depoträumlichkeiten im Rathaus nicht weniger als zehn Außenstellen in fünf Bezirken. Am 17. Dezember 1998 beschloss nunmehr der Gemeinderat einen Neubau für das Wiener Stadt- und Landesarchiv im Gasometer D in Wien Simmering, in dem ab 2001 sämtliche Büro- und Depoträume untergebracht werden können.


Die Fertigstellung des Neubaus erfolgte im Frühjahr 2001, ab dem 7. Mai dieses Jahres lief die Büroübersiedlung ab. Die Verlagerung der insgesamt etwa 35.000 Regallaufmeter umfassenden Bestände des Archivs aus den bisherigen, über nicht weniger als fünf Wiener Bezirke verstreuten Depots in den neuen Archivstandort im Gasometer "D" in Wien-Simmering hat ab dem Juni 2001 begonnen und wird voraussichtlich bis zum Herbst des Jahres 2002 abgeschlossen sein.

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