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Zisterzienserstift Wilhering - Fritz Fröhlich Sammlung

http://www.fritz-froehlich-sammlung.at/

Fritz Fröhlich gehört zu einer der bekanntesten Künstlerpersönlichkeiten der 20. Jahrhunderts in Oberösterreich. Er lebte von 1910 bis 2001. Nicht zuletzt durch sein hohes Alter vermitteln die Biographie und das Œuvre des Künstlers zwischen Ausbildungsjahren in der Zwischenkriegszeit, einer die weitere Werkrezeption bestimmenden Phase des Zweiten Weltkriegs, einem stilistischen und inhaltlichen Findungsprozess nach 1945 und einem ausgesprochen dichten und vielfältigen Schaffen in der zweiten Jahrhunderthälfte. Fröhlich, der bis zu seinem Tod künstlerisch tätig war, hinterließ ein umfangreiches Werk, in dessen Zentrum die Malerei stand. Um diese gruppierten sich weitere Arbeitsschwerpunkte im Bereich der Graphik, der Collage und der Plastik. Hinzu kamen mehrere Fresken, Projekte im öffentlichen Raum sowie Restaurierungsaufträge.

Fritz Fröhlich studierte von 1929 bis 1937 an der Akademie der Bildenden Künste in Wien. Im Rahmen der Ausstellung „Österreichische Kunst der Gegenwart“ in Linz erhielt er 1937 den Staatspreis. 1938 vernichtete ein Atelierbrand Großteile des Frühwerks. Von 1940 bis 1945 diente Fröhlich als Soldat im Zweiten Weltkrieg. Das Ende des Krieges bedingte eine Phase der Stagnation, der allmählichen Orientierung und verschiedener Experimente. Die Auseinandersetzung mit dem Werk Pablo Picassos erwies sich in den 1950er Jahren als ein persönlich und künstlerisch besonders einprägsamer Berührungspunkt mit der Moderne. Fritz Fröhlich entdeckte für sich den analytischen Kubismus, den er mit Figuration und Erzählung koppelte.



Die Bedeutung von Fritz Fröhlich für die oberösterreichische Kunst des 20. Jahrhunderts begründet sich maßgeblich aus dem Charakter seines Werks: So finden sich letztlich alle wesentlichen künstlerischen Bedingungen des 20. Jahrhunderts in seinem Œuvre ausgeprägt.

Bestimmt von seinem Studium an der Akademie in Wien verband er in den 1930er Jahren Tendenzen der Neuen Sachlichkeit mit Merkmalen eines zeitimmanenten Heimatstils, der von der nationalsozialistischen Kunstpropaganda unschwer vereinnahmt und mit politischen Emblemen besetzt werden konnte.



Die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg charakterisierten die allmähliche Überwindung der Folgen der nationalsozialistischen Informationsunterdrückung und Propagandapolitik sowie der Versuch einer jungen Generation von Künstlerinnen und Künstlern, sich international zu orientieren. Der prägende Einfluss Picassos steht für Fröhlichs Entdeckung der Moderne und die Möglichkeit, seine Kunstvorstellungen durch die Fortführung kubistischer Traditionslinien in einem charakteristischen Personalstil umzusetzen.


Mit diesem Konzept besaß Fröhlich eine eigenständige Position innerhalb der österreichischen Gegenwartskunst. Kunst war für ihn ein Spiegel, den er sich selbst und der Gesellschaft mit mahnendem Finger und lachendem Auge vorhielt. Nichts geschah zufällig. Alles hatte Bedeutung, jedoch nicht unbedingte Wichtigkeit.

Fritz Fröhlich erhielt zahlreiche Preise und Auszeichnungen; darunter der Alfred-Kubin-Preis des Landes Oberösterreich.