11 Oct - 13 Oct 2024 Game City Rathaus Wien 12 Oct 2024 Halloween Special - Crazy Darkness! Schloss Rosenburg 12 Oct 2024 Please Madame - Easy Tiger Tour 2024 An mehreren Orten 12 Oct 2024 Oska An mehreren Orten Was ist los in Wien? Was ist los in Wien? Zurück Zur Was ist los in Wien? Übersichtsseite Wien entdecken Insidertipps für Wien Fortgehen in Wien Essen gehen in Wien Ausstellungen in Wien Kabarett in Wien Theateraufführungen in Wien Flohmärkte Wien & NÖ Neues aus Wien Vergünstigungen bei Events & mehr: Was kann der Vorteilsclub der Stadt Wien? Veranstaltungen in Wien, die du 2023 nicht verpassen solltest Die besten Clubbings in Wien am Wochenende Was ist los in Österreich? Was ist los in Österreich? Zurück Zur Was ist los in Österreich? Übersichtsseite Österreich entdecken Was ist los in Niederösterreich? Was ist los in Oberösterreich? Was ist los in Salzburg? Was ist los in Tirol? Was ist los in Vorarlberg? Was ist los in der Steiermark? Was ist los in Kärnten? Was ist los im Burgenland? Nicht verpassen! 18 Apr 2024 - 16 Feb 2025 Friederike Mayröcker - Ich denke in langsamen Blitzen Österreichisches Literaturmuseum 04 May - 01 Nov 2024 Masken, Trachten, Kultobjekte. 100 Jahre volkskundlich sammeln Salzburg Museum 01 Oct - 27 Oct 2024 Between Strings Mumok – Museum Moderner Kunst Stiftung Ludwig 08 Oct - 12 Oct 2024 Rembrandt – Hoogstraten: Farbe und Illusion Kunsthistorisches Museum Eventkalender Jetzt Event eintragen! Toggle menu Suche © APA - Austria Presse Agentur Wiener Festwochen René Pollesch mit Uraufführung bei den Wiener Festwochen 02.09.2021 René Pollesch präsentierte sein neues Stück "Die Gewehre der Frau Kathrin Angerer" bei den Wiener Festwochen. Dass der designierte Intendant der Berliner Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz die Koproduktion mit seinem neuen Haus nicht in Berlin, sondern am festwöchentlichen Theater an der Wien aus der Taufe hebt, dürfte im Zuge des allgemeinen Taumelns aus der Coronapause keiner übelnehmen. Mit seinem Gespür für Textakrobatik und Bühnenschauwerte ist Pollesch jedenfalls da, wo er immer war: ziemlich auf dem Punkt, oder zumindest in konzentrischen Kreisen drumherum. Die mehrfache Drehbühne - der Boden dreht sich, der in einem Metallrund gefasste rotierende Raum dreht sich kopfüber, der Kamerakran dreht seine Runden und projiziert noch weiter Verdrehtes auf Leinwände - erhält Deutungshoheit, als einzige Instanz. Mit ihr dreht, wendet, windet sich der Text von Tiefsinn zu Schwachsinn, von der Schwerkraft fallengelassen in einer unsteten Boden- und Deckensituation. Einzige feste Bezugspunkte sind die Schauspieler, darunter Pollesch-Fixsterne wie Martin Wuttke oder die titelgebenden Kathrin Angerer. "Sie werden sich fragen, wo sind denn hier die Gewehre?", meint sie gegen Ende des zweiten Drittels zum Publikum. "Darauf kann ich nur sagen, ich weiß es auch nicht." Hätte auch keiner erwartet. Ein Einlösen des Titelversprechens oder eine konsistente Geschichte ist nicht die Währung, die hier zählt. Sondern das Tempo und die Eleganz, mit der ihr wieder und wieder ausgewichen wird. Dass sich die Theatermacher, die sich als Filmemacher wähnen, den ganzen Abend über nicht einigen können, ob sie nun einen Tanzfilm oder einen Wrestlingfilm machen, sich dabei lieber eine dialogische Suada liefern über das Übel, in wenigen Sätzen beschrieben und als Person in einen kurzen Absatz zusammengefasst zu werden, und zwischendurch verbale Ausflüge in Polizeiakten des 17. Jahrhunderts unternehmen, ist nicht einmal irritierend. Denn bei allen virtuosen Sprechmanövern und geschickt gestreuten Aha-Momenten ist Pollesch vom Text letztlich erstaunlich unabhängig, baut sein Theatererlebnis auf viel körperlicherem Wege: Durch Slapstick beispielsweise. Durch Musik und Tanz und durch das Spiegelkabinett der Kameras und Drehwürmer. Und so ist dieser vernetzte und in vielfache Richtungen zitierende Theaterabend wohltuend unbeeindruckt von der Pandemie und dem langen Schweigen auf den Bühnen - eine fast lautstarke Vermeidung von Bezügen zum vergangenen Jahr. Einmal, da geht es um Jesu' Dornenkrone, ruft jemand nach "La Corona!". "Ich will aber Ricotta", lautet die Antwort. Damit ist dazu alles gesagt. Breite Zustimmung zu einem klugen, kurzweiligen Abend. (S E R V I C E - "Die Gewehre der Frau Kathrin Angerer" von René Pollesch. Mit Kathrin Angerer, Martin Wuttke, Marie Rosa Tietjen, Thomas Schmauser, Rosa Lembeck. Weitere Termine am 6., 8. und 9. Juni, 19 Uhr. Wiener Festwochen im Theater an der Wien. www.festwochen.at) Kommentare
12 Oct 2024 Halloween Special - Crazy Darkness! Schloss Rosenburg 12 Oct 2024 Please Madame - Easy Tiger Tour 2024 An mehreren Orten 12 Oct 2024 Oska An mehreren Orten Was ist los in Wien? Was ist los in Wien? Zurück Zur Was ist los in Wien? Übersichtsseite Wien entdecken Insidertipps für Wien Fortgehen in Wien Essen gehen in Wien Ausstellungen in Wien Kabarett in Wien Theateraufführungen in Wien Flohmärkte Wien & NÖ Neues aus Wien Vergünstigungen bei Events & mehr: Was kann der Vorteilsclub der Stadt Wien? Veranstaltungen in Wien, die du 2023 nicht verpassen solltest Die besten Clubbings in Wien am Wochenende Was ist los in Österreich? Was ist los in Österreich? Zurück Zur Was ist los in Österreich? Übersichtsseite Österreich entdecken Was ist los in Niederösterreich? Was ist los in Oberösterreich? Was ist los in Salzburg? Was ist los in Tirol? Was ist los in Vorarlberg? Was ist los in der Steiermark? Was ist los in Kärnten? Was ist los im Burgenland? Nicht verpassen! 18 Apr 2024 - 16 Feb 2025 Friederike Mayröcker - Ich denke in langsamen Blitzen Österreichisches Literaturmuseum 04 May - 01 Nov 2024 Masken, Trachten, Kultobjekte. 100 Jahre volkskundlich sammeln Salzburg Museum 01 Oct - 27 Oct 2024 Between Strings Mumok – Museum Moderner Kunst Stiftung Ludwig 08 Oct - 12 Oct 2024 Rembrandt – Hoogstraten: Farbe und Illusion Kunsthistorisches Museum Eventkalender Jetzt Event eintragen! Toggle menu Suche © APA - Austria Presse Agentur Wiener Festwochen René Pollesch mit Uraufführung bei den Wiener Festwochen 02.09.2021 René Pollesch präsentierte sein neues Stück "Die Gewehre der Frau Kathrin Angerer" bei den Wiener Festwochen. Dass der designierte Intendant der Berliner Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz die Koproduktion mit seinem neuen Haus nicht in Berlin, sondern am festwöchentlichen Theater an der Wien aus der Taufe hebt, dürfte im Zuge des allgemeinen Taumelns aus der Coronapause keiner übelnehmen. Mit seinem Gespür für Textakrobatik und Bühnenschauwerte ist Pollesch jedenfalls da, wo er immer war: ziemlich auf dem Punkt, oder zumindest in konzentrischen Kreisen drumherum. Die mehrfache Drehbühne - der Boden dreht sich, der in einem Metallrund gefasste rotierende Raum dreht sich kopfüber, der Kamerakran dreht seine Runden und projiziert noch weiter Verdrehtes auf Leinwände - erhält Deutungshoheit, als einzige Instanz. Mit ihr dreht, wendet, windet sich der Text von Tiefsinn zu Schwachsinn, von der Schwerkraft fallengelassen in einer unsteten Boden- und Deckensituation. Einzige feste Bezugspunkte sind die Schauspieler, darunter Pollesch-Fixsterne wie Martin Wuttke oder die titelgebenden Kathrin Angerer. "Sie werden sich fragen, wo sind denn hier die Gewehre?", meint sie gegen Ende des zweiten Drittels zum Publikum. "Darauf kann ich nur sagen, ich weiß es auch nicht." Hätte auch keiner erwartet. Ein Einlösen des Titelversprechens oder eine konsistente Geschichte ist nicht die Währung, die hier zählt. Sondern das Tempo und die Eleganz, mit der ihr wieder und wieder ausgewichen wird. Dass sich die Theatermacher, die sich als Filmemacher wähnen, den ganzen Abend über nicht einigen können, ob sie nun einen Tanzfilm oder einen Wrestlingfilm machen, sich dabei lieber eine dialogische Suada liefern über das Übel, in wenigen Sätzen beschrieben und als Person in einen kurzen Absatz zusammengefasst zu werden, und zwischendurch verbale Ausflüge in Polizeiakten des 17. Jahrhunderts unternehmen, ist nicht einmal irritierend. Denn bei allen virtuosen Sprechmanövern und geschickt gestreuten Aha-Momenten ist Pollesch vom Text letztlich erstaunlich unabhängig, baut sein Theatererlebnis auf viel körperlicherem Wege: Durch Slapstick beispielsweise. Durch Musik und Tanz und durch das Spiegelkabinett der Kameras und Drehwürmer. Und so ist dieser vernetzte und in vielfache Richtungen zitierende Theaterabend wohltuend unbeeindruckt von der Pandemie und dem langen Schweigen auf den Bühnen - eine fast lautstarke Vermeidung von Bezügen zum vergangenen Jahr. Einmal, da geht es um Jesu' Dornenkrone, ruft jemand nach "La Corona!". "Ich will aber Ricotta", lautet die Antwort. Damit ist dazu alles gesagt. Breite Zustimmung zu einem klugen, kurzweiligen Abend. (S E R V I C E - "Die Gewehre der Frau Kathrin Angerer" von René Pollesch. Mit Kathrin Angerer, Martin Wuttke, Marie Rosa Tietjen, Thomas Schmauser, Rosa Lembeck. Weitere Termine am 6., 8. und 9. Juni, 19 Uhr. Wiener Festwochen im Theater an der Wien. www.festwochen.at) Kommentare
12 Oct 2024 Please Madame - Easy Tiger Tour 2024 An mehreren Orten 12 Oct 2024 Oska An mehreren Orten Was ist los in Wien? Was ist los in Wien? Zurück Zur Was ist los in Wien? Übersichtsseite Wien entdecken Insidertipps für Wien Fortgehen in Wien Essen gehen in Wien Ausstellungen in Wien Kabarett in Wien Theateraufführungen in Wien Flohmärkte Wien & NÖ Neues aus Wien Vergünstigungen bei Events & mehr: Was kann der Vorteilsclub der Stadt Wien? Veranstaltungen in Wien, die du 2023 nicht verpassen solltest Die besten Clubbings in Wien am Wochenende Was ist los in Österreich? Was ist los in Österreich? Zurück Zur Was ist los in Österreich? Übersichtsseite Österreich entdecken Was ist los in Niederösterreich? Was ist los in Oberösterreich? Was ist los in Salzburg? Was ist los in Tirol? Was ist los in Vorarlberg? Was ist los in der Steiermark? Was ist los in Kärnten? Was ist los im Burgenland? Nicht verpassen! 18 Apr 2024 - 16 Feb 2025 Friederike Mayröcker - Ich denke in langsamen Blitzen Österreichisches Literaturmuseum 04 May - 01 Nov 2024 Masken, Trachten, Kultobjekte. 100 Jahre volkskundlich sammeln Salzburg Museum 01 Oct - 27 Oct 2024 Between Strings Mumok – Museum Moderner Kunst Stiftung Ludwig 08 Oct - 12 Oct 2024 Rembrandt – Hoogstraten: Farbe und Illusion Kunsthistorisches Museum Eventkalender Jetzt Event eintragen! Toggle menu Suche © APA - Austria Presse Agentur Wiener Festwochen René Pollesch mit Uraufführung bei den Wiener Festwochen 02.09.2021 René Pollesch präsentierte sein neues Stück "Die Gewehre der Frau Kathrin Angerer" bei den Wiener Festwochen. Dass der designierte Intendant der Berliner Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz die Koproduktion mit seinem neuen Haus nicht in Berlin, sondern am festwöchentlichen Theater an der Wien aus der Taufe hebt, dürfte im Zuge des allgemeinen Taumelns aus der Coronapause keiner übelnehmen. Mit seinem Gespür für Textakrobatik und Bühnenschauwerte ist Pollesch jedenfalls da, wo er immer war: ziemlich auf dem Punkt, oder zumindest in konzentrischen Kreisen drumherum. Die mehrfache Drehbühne - der Boden dreht sich, der in einem Metallrund gefasste rotierende Raum dreht sich kopfüber, der Kamerakran dreht seine Runden und projiziert noch weiter Verdrehtes auf Leinwände - erhält Deutungshoheit, als einzige Instanz. Mit ihr dreht, wendet, windet sich der Text von Tiefsinn zu Schwachsinn, von der Schwerkraft fallengelassen in einer unsteten Boden- und Deckensituation. Einzige feste Bezugspunkte sind die Schauspieler, darunter Pollesch-Fixsterne wie Martin Wuttke oder die titelgebenden Kathrin Angerer. "Sie werden sich fragen, wo sind denn hier die Gewehre?", meint sie gegen Ende des zweiten Drittels zum Publikum. "Darauf kann ich nur sagen, ich weiß es auch nicht." Hätte auch keiner erwartet. Ein Einlösen des Titelversprechens oder eine konsistente Geschichte ist nicht die Währung, die hier zählt. Sondern das Tempo und die Eleganz, mit der ihr wieder und wieder ausgewichen wird. Dass sich die Theatermacher, die sich als Filmemacher wähnen, den ganzen Abend über nicht einigen können, ob sie nun einen Tanzfilm oder einen Wrestlingfilm machen, sich dabei lieber eine dialogische Suada liefern über das Übel, in wenigen Sätzen beschrieben und als Person in einen kurzen Absatz zusammengefasst zu werden, und zwischendurch verbale Ausflüge in Polizeiakten des 17. Jahrhunderts unternehmen, ist nicht einmal irritierend. Denn bei allen virtuosen Sprechmanövern und geschickt gestreuten Aha-Momenten ist Pollesch vom Text letztlich erstaunlich unabhängig, baut sein Theatererlebnis auf viel körperlicherem Wege: Durch Slapstick beispielsweise. Durch Musik und Tanz und durch das Spiegelkabinett der Kameras und Drehwürmer. Und so ist dieser vernetzte und in vielfache Richtungen zitierende Theaterabend wohltuend unbeeindruckt von der Pandemie und dem langen Schweigen auf den Bühnen - eine fast lautstarke Vermeidung von Bezügen zum vergangenen Jahr. Einmal, da geht es um Jesu' Dornenkrone, ruft jemand nach "La Corona!". "Ich will aber Ricotta", lautet die Antwort. Damit ist dazu alles gesagt. Breite Zustimmung zu einem klugen, kurzweiligen Abend. (S E R V I C E - "Die Gewehre der Frau Kathrin Angerer" von René Pollesch. Mit Kathrin Angerer, Martin Wuttke, Marie Rosa Tietjen, Thomas Schmauser, Rosa Lembeck. Weitere Termine am 6., 8. und 9. Juni, 19 Uhr. Wiener Festwochen im Theater an der Wien. www.festwochen.at) Kommentare
18 Apr 2024 - 16 Feb 2025 Friederike Mayröcker - Ich denke in langsamen Blitzen Österreichisches Literaturmuseum 04 May - 01 Nov 2024 Masken, Trachten, Kultobjekte. 100 Jahre volkskundlich sammeln Salzburg Museum 01 Oct - 27 Oct 2024 Between Strings Mumok – Museum Moderner Kunst Stiftung Ludwig 08 Oct - 12 Oct 2024 Rembrandt – Hoogstraten: Farbe und Illusion Kunsthistorisches Museum Eventkalender Jetzt Event eintragen! Toggle menu Suche © APA - Austria Presse Agentur Wiener Festwochen René Pollesch mit Uraufführung bei den Wiener Festwochen 02.09.2021 René Pollesch präsentierte sein neues Stück "Die Gewehre der Frau Kathrin Angerer" bei den Wiener Festwochen. Dass der designierte Intendant der Berliner Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz die Koproduktion mit seinem neuen Haus nicht in Berlin, sondern am festwöchentlichen Theater an der Wien aus der Taufe hebt, dürfte im Zuge des allgemeinen Taumelns aus der Coronapause keiner übelnehmen. Mit seinem Gespür für Textakrobatik und Bühnenschauwerte ist Pollesch jedenfalls da, wo er immer war: ziemlich auf dem Punkt, oder zumindest in konzentrischen Kreisen drumherum. Die mehrfache Drehbühne - der Boden dreht sich, der in einem Metallrund gefasste rotierende Raum dreht sich kopfüber, der Kamerakran dreht seine Runden und projiziert noch weiter Verdrehtes auf Leinwände - erhält Deutungshoheit, als einzige Instanz. Mit ihr dreht, wendet, windet sich der Text von Tiefsinn zu Schwachsinn, von der Schwerkraft fallengelassen in einer unsteten Boden- und Deckensituation. Einzige feste Bezugspunkte sind die Schauspieler, darunter Pollesch-Fixsterne wie Martin Wuttke oder die titelgebenden Kathrin Angerer. "Sie werden sich fragen, wo sind denn hier die Gewehre?", meint sie gegen Ende des zweiten Drittels zum Publikum. "Darauf kann ich nur sagen, ich weiß es auch nicht." Hätte auch keiner erwartet. Ein Einlösen des Titelversprechens oder eine konsistente Geschichte ist nicht die Währung, die hier zählt. Sondern das Tempo und die Eleganz, mit der ihr wieder und wieder ausgewichen wird. Dass sich die Theatermacher, die sich als Filmemacher wähnen, den ganzen Abend über nicht einigen können, ob sie nun einen Tanzfilm oder einen Wrestlingfilm machen, sich dabei lieber eine dialogische Suada liefern über das Übel, in wenigen Sätzen beschrieben und als Person in einen kurzen Absatz zusammengefasst zu werden, und zwischendurch verbale Ausflüge in Polizeiakten des 17. Jahrhunderts unternehmen, ist nicht einmal irritierend. Denn bei allen virtuosen Sprechmanövern und geschickt gestreuten Aha-Momenten ist Pollesch vom Text letztlich erstaunlich unabhängig, baut sein Theatererlebnis auf viel körperlicherem Wege: Durch Slapstick beispielsweise. Durch Musik und Tanz und durch das Spiegelkabinett der Kameras und Drehwürmer. Und so ist dieser vernetzte und in vielfache Richtungen zitierende Theaterabend wohltuend unbeeindruckt von der Pandemie und dem langen Schweigen auf den Bühnen - eine fast lautstarke Vermeidung von Bezügen zum vergangenen Jahr. Einmal, da geht es um Jesu' Dornenkrone, ruft jemand nach "La Corona!". "Ich will aber Ricotta", lautet die Antwort. Damit ist dazu alles gesagt. Breite Zustimmung zu einem klugen, kurzweiligen Abend. (S E R V I C E - "Die Gewehre der Frau Kathrin Angerer" von René Pollesch. Mit Kathrin Angerer, Martin Wuttke, Marie Rosa Tietjen, Thomas Schmauser, Rosa Lembeck. Weitere Termine am 6., 8. und 9. Juni, 19 Uhr. Wiener Festwochen im Theater an der Wien. www.festwochen.at) Kommentare
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© APA - Austria Presse Agentur Wiener Festwochen René Pollesch mit Uraufführung bei den Wiener Festwochen 02.09.2021 René Pollesch präsentierte sein neues Stück "Die Gewehre der Frau Kathrin Angerer" bei den Wiener Festwochen. Dass der designierte Intendant der Berliner Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz die Koproduktion mit seinem neuen Haus nicht in Berlin, sondern am festwöchentlichen Theater an der Wien aus der Taufe hebt, dürfte im Zuge des allgemeinen Taumelns aus der Coronapause keiner übelnehmen. Mit seinem Gespür für Textakrobatik und Bühnenschauwerte ist Pollesch jedenfalls da, wo er immer war: ziemlich auf dem Punkt, oder zumindest in konzentrischen Kreisen drumherum. Die mehrfache Drehbühne - der Boden dreht sich, der in einem Metallrund gefasste rotierende Raum dreht sich kopfüber, der Kamerakran dreht seine Runden und projiziert noch weiter Verdrehtes auf Leinwände - erhält Deutungshoheit, als einzige Instanz. Mit ihr dreht, wendet, windet sich der Text von Tiefsinn zu Schwachsinn, von der Schwerkraft fallengelassen in einer unsteten Boden- und Deckensituation. Einzige feste Bezugspunkte sind die Schauspieler, darunter Pollesch-Fixsterne wie Martin Wuttke oder die titelgebenden Kathrin Angerer. "Sie werden sich fragen, wo sind denn hier die Gewehre?", meint sie gegen Ende des zweiten Drittels zum Publikum. "Darauf kann ich nur sagen, ich weiß es auch nicht." Hätte auch keiner erwartet. Ein Einlösen des Titelversprechens oder eine konsistente Geschichte ist nicht die Währung, die hier zählt. Sondern das Tempo und die Eleganz, mit der ihr wieder und wieder ausgewichen wird. Dass sich die Theatermacher, die sich als Filmemacher wähnen, den ganzen Abend über nicht einigen können, ob sie nun einen Tanzfilm oder einen Wrestlingfilm machen, sich dabei lieber eine dialogische Suada liefern über das Übel, in wenigen Sätzen beschrieben und als Person in einen kurzen Absatz zusammengefasst zu werden, und zwischendurch verbale Ausflüge in Polizeiakten des 17. Jahrhunderts unternehmen, ist nicht einmal irritierend. Denn bei allen virtuosen Sprechmanövern und geschickt gestreuten Aha-Momenten ist Pollesch vom Text letztlich erstaunlich unabhängig, baut sein Theatererlebnis auf viel körperlicherem Wege: Durch Slapstick beispielsweise. Durch Musik und Tanz und durch das Spiegelkabinett der Kameras und Drehwürmer. Und so ist dieser vernetzte und in vielfache Richtungen zitierende Theaterabend wohltuend unbeeindruckt von der Pandemie und dem langen Schweigen auf den Bühnen - eine fast lautstarke Vermeidung von Bezügen zum vergangenen Jahr. Einmal, da geht es um Jesu' Dornenkrone, ruft jemand nach "La Corona!". "Ich will aber Ricotta", lautet die Antwort. Damit ist dazu alles gesagt. Breite Zustimmung zu einem klugen, kurzweiligen Abend. (S E R V I C E - "Die Gewehre der Frau Kathrin Angerer" von René Pollesch. Mit Kathrin Angerer, Martin Wuttke, Marie Rosa Tietjen, Thomas Schmauser, Rosa Lembeck. Weitere Termine am 6., 8. und 9. Juni, 19 Uhr. Wiener Festwochen im Theater an der Wien. www.festwochen.at) Kommentare