Jährlich kommt es am Abend des Akademikerballs zu Demonstrationen gegen den Ball.

© APA/HERBERT P.OCZERET

Ballsaison in Österreich

Akademikerball: Einsatz von Pyrotechnik bei Vorabend-Demos

Schon am Vorabend des Akademikerballs ist es bei einer Gegendemonstration zu Ausschreitungen in der Wiener Innenstadt gekommen. Nach Angaben der Polizei wurden am Donnerstag drei Beamte verletzt. Kundgebungsteilnehmer bewarfen die Polizistinnen und Polizisten mit Eiern und pyrotechnischen Gegenständen. Rund um den Akademikerball sind für heute, Freitag, Abend weitere Demonstrationen angekündigt.

Pyrotechnik im Einsatz

Bei der Kundgebung am Donnerstagabend, "antifaschistischer Budenbummel" genannt, sei die Stimmung der Teilnehmer zunehmen aggressiver geworden. Es sei nicht nur eine Hausfassade mit Pyrotechnik beschädigt, sondern auch Beamte und Beamtinnen mit Eiern und pyrotechnischen Gegenständen beworfen worden, teilte die Polizei der APA mit. Als der Demonstrationszug angehalten und die Teilnehmer aufgefordert wurden, pyrotechnische Gegenstände zu übergeben, seien Polizistinnen und Polizisten gestoßen und getreten worden.

"Da nicht ausgeschlossen werden konnte, dass weitere strafbare Handlungen durch die Teilnehmer gesetzt werden, wurde die Versammlung behördlich aufgelöst", so die Polizei. Einige der zurückgelassenen pyrotechnische Gegenstände mussten aufgrund der Gefährlichkeit von einem sprengstoffkundigen Organ abgeholt und speziell gelagert werden. Die Bilanz der Polizei: Drei verletzte Polizisten, drei verwaltungsrechtliche, elf strafrechtliche Anzeigen sowie zahlreiche Identitätsfeststellungen und Sicherstellungen von Pyrotechnik.

Weitere Demonstrationen geplant

Rund um den Burschenschafter-Ball wurden für den heutigen Abend zehn weitere Kundgebungen angemeldet, gab die Polizei im Vorfeld bekannt. Zumindest eine davon richtet sich direkt gegen den Ball: Die "Offensive gegen Rechts" hat wieder zu einem Demonstrationszug durch die Innenstadt aufgerufen. Start des Protestmarsches (Motto: "Faschos aus der Hofburg schmeißen!") ist für 18.00 Uhr beim Sigmund-Freud-Park beim Schottentor. Für 19.30 Uhr ist eine Abschlusskundgebung beim Morzinplatz angemeldet. Die Organisatoren rechnen mit 2.000 bis 3.000 Teilnehmern.

Die Polizei ist mit rund 1.200 Beamten im Einsatz. Ab dem Nachmittag richtet die Polizei eine Sperrzone rund um den Veranstaltungsort in der Hofburg ein. Der Ring wird abschnittsweise für den Verkehr gesperrt - und zwar ab 16.30 Uhr vom Schwarzenbergplatz bis zum Schottentor. Auch der Straßenbahnverkehr in diesem Bereich ist davon betroffen - nicht aber die U-Bahn (lediglich der U-Bahn-Aufgang zum Minoritenplatz wird bei der Station Herrengasse wegen des Platzverbots gesperrt). In der Innenstadt ist mit Verkehrsbehinderungen zu rechnen, die Polizei empfiehlt, den innerstädtischen Bereich großräumig zu umfahren.

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