Annagelb und Eleonorengrün - Die Faszination des Uranglases

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Ausgestellt sind Urangläser verschiedener Hersteller, überwiegend aus den „Compositionsglasfabriken“ in Böhmen und aus dem bayrischen Wald.

Der Wunsch, Glas durch Farbe reizvoller erscheinen zu lassen, existiert bereits seit Tausenden von Jahren. In einer römischen Villa wurden Mosaiksteinchen aus Uranerz aus Nordafrika verbaut. Bei Versuchen mit „Pechblende“ aus böhmischen und sächsischen Bergwerken entdeckte der Chemiker M. H. Klaproth im Jahre 1789 ein neues chemisches Element und gab ihm den Namen „Uran“.

Uran-Verbindungen mit ihrer färbenden Wirkung wurden im Biedermeier sehr populär. Der erste Produzent von Uranglas in den 1830er Jahren war der böhmische Glashüttenbesitzer Josef Riedel. Je nach der Menge der Zugabe von Uranoxid und der Beimengung von anderen chemischen Elementen fällt der Farbton eher gelb oder grün aus. Ihre poetischen Namen erhielten die Farben vermutlich nach den Töchtern Anna und Eleonore Riedel. Das mit Uranoxid gelb bis grün gefärbte Glas wurde in Glasfabriken in verschiedenen Ländern hergestellt. In Amerika ist es unter der Bezeichnung „vaseline glass“ bekannt, in England nennt man es „canary glass“ und in Frankreich „verre canary“.

Ende des 19. Jahrhunderts entdeckte man die Radioaktivität und im 20. Jahrhundert die Schädlichkeit von Uran. Normalerweise besteht keine Gefahr einer radioaktiven Kontamination, da die Strahlung nicht höher ist als die natürliche Strahlung in der Umgebung. Die Stärke der Strahlung von Uranglas, gemessen mit einem „Geiger-Zähler“, ergibt nur schwache Werte. Gefährlich ist, dass α- oder β-strahlende Atome durch organische Säuren der Getränke oder der Speisen (Weinsäure, Obstsäure usw.) aus dem Glas heraus gelöst werden können, sich in menschlichen Organen absetzen und dort als Krebserreger wirken können. Man sollte also nicht aus Urangläsern trinken oder essen.