Eisbär tötete zwei Menschen

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Dramolette zum Alleinesein

Menschen sind allein.
In und wegen der Pandemie.
In und wegen dem Kapitalismus.
In und wegen der ökologischen Katastrophen.
In und wegen dem Krieg. In und wegen dem Internet.
In und wegen dem Alter.
Viele Menschen sind allein.

Großbritannien hat 2018 ein "Ministerium für Einsamkeit" gegründet. Daniel Schreibers Essay "Allein2 lag 2021 unter zahllosen Weihnachtsbaumen. Großstädte sind mit Werbeplakaten von fünf verschiedenen Dating Apps zugepflastert. Und nach über zwei Jahren Social Distancing hat sich die Angst vor fehlender menschlicher Nahe noch in die vermeintlich robusteste Seele geschlichen. Die deutsche Sprache unterscheidet zwischen "allein" und "einsam". Während Letzteres nach Leiden klingt, weckt Ersteres auch positive Assoziationen. Allein sein zu können wird als Quelle der Besinnung, ja sogar als Notwendigkeit seelischer Gesundheit gepriesen. Die Einsamkeit hingegen hat eine pathologische Note. Einem einsamen Menschen geht es nicht gut.

Nicht selten wird die andauernde Erfahrung existenzieller Einsamkeit mit dem Leben in der westlichen Moderne begründet; exemplarisch dafür: die "Anonymität der Großstadt2. Und demgegenüber stehen die Verödung im ländlichen Raum, leer gefegte Kleinstädte, Überalterung in den dörflichen Regionen – Einsamkeit auch dort, Einsamkeit allerorten. Vorm Alleinsein gibt es kein Entrinnen. Man wird sich mit ihm beschäftigen müssen.