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Theater

Elfriede Jelinek: Das Lebewohl – Wolken. Heim – Und dann nach Hause

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Die Aufführung kombiniert die sarkastische Gesellschaftskritik von „Wolken.Heim. Und dann nach Hause“ mit dem agitatorischen Glanzstück „Das Lebewohl“, in dem eine nach Jörg Haider modellierte Kunstfigur den Parteivorsitz abgibt.

Das „Ich“ der Rede wird auf vier Schauspieler*innen aufgeteilt, die die multiple Persönlichkeit des Redners und damit das „Wir“ der Bewegung, die gar nicht so unterirdischen Bewusstseinsströme im politischen Seelenleben mancher Österreicher (Hans Rauscher), darstellen. Ein „Ich“ verkörpert die japanische Opernsängerin und Performerin Manami Okazaki, die als verfremdete, stilisierte Haider-Figur ihren Rückzug von der Macht überdenkt. „Muss ich denn jetzt wirklich in mein Bundesland zurückfahren? Ja, ich muss.“ Auf der Bildfläche erscheint ein neuer, zukünftiger Führer. „So, er ist jetzt ich, aber, keine Sorge, ich bin es nicht. Oder bin ich es doch? Jesus ist es nicht, der würde mehr Lärm machen, vielleicht ein Unsichtbarer, ein Zwilling, ein Erdbeben?“ 

Mit: Amelie Kanon, Jakub Kavin, Manami Okazaki, Eckart Schönbeck. Stimme von weither: Ingrid Lang

Regie:  Karl Baratta

Komposition, musikalische Leitung: Florin Forgos

Ausstattung: Paula Knoller

Dramaturgie: Nicole Tsalikoglou

Lichtdesign: Lukas Kaltenbäck

Elfriede Jelinek: Die österreichische Schriftstellerin schrieb den ersten Poproman in deutscher Sprache. In dem Titel "wir sind lockvögel, baby!" (1970) wandte Elfriede Jelinek die Technik der Montage von Versatzstücken an. Ihr Gesamtwerk, in welchem sie anfangs als Provokateurin angesehen wurde, zeichnet sich durch eine große Vielfalt an Themen aus, welche die Felder der Geschlechteremanzipation, der Sexualität, des Leben und Todes, des Eltern-Kind-Verhältnisses und der Heimat berühren. 1998 wurde Jelinek mit dem Georg Büchner-Preis und 2004 mit dem Nobelpreis für Literatur ausgezeichnet. Karl Baratta, Regisseur und Dramaturg, befasst sich seit den 80ger Jahren mit dem Werk Elfriede Jelineks. Er hat an vielen deutschsprachigen Bühnen die Aufführung ihrer Stücke betrieben und an deren Realisierung mitgewirkt.

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Das Lebewohl – Wolken. Heim – Und dann nach Hause © Nike Tsaligoglou