© Volksundemuseum Wien

From Evin with Love

Showtimes

Vergangene Showtimes

Mi, 04.05.2022 – So, 15.05.2022

.. ein Vogel im Flug, selbst genähte Puppen, große und kleine Täschchen, bestickte Stoffe, Patchworkarbeiten, kalligraphische Texte … Die Gegenstände, die in dieser Ausstellung gezeigt werden, wurden von Frauen, die im Evin-Gefängnis in Teheran, der Hauptstadt des Iran, inhaftiert sind oder waren, selbst angefertigt.

Das Evin-Gefängnis ist berüchtigt für unmenschliche Haftbedingungen. Dazu gehören u.a. Kontaktverbote zu Anwält*innen und Familienangehörigen, mangelnder Zugang zu Medikamenten und Gesundheitsversorgung, oft wochen- ja monatelange Einzelhaft („Weiße Folter“), um den Gefangenen die Kraft zu rauben und Geständnisse zu erzwingen.
Diesen Bedingungen sind auch die vielen Frauen ausgesetzt, die sich öffentlich für Frauenrechte im Iran (z.B. gegen den Kopftuchzwang) oder als Anwältinnen für inhaftierte Menschenrechtsverteidigerinnen eingesetzt haben und unter fadenscheinigen Gründen zu langen Haftstrafen verurteilt worden sind. In diesen langen Jahren leiden die Frauen besonders unter der Trennung von ihren oft noch sehr jungen Kindern und der Gefahr einer möglichen Entfremdung.
Mit den in dieser Ausstellung gezeigten Gegenständen drücken die inhaftierten Frauen all ihre Gedanken und Gefühle aus. Sie signalisieren den Angehörigen und den Kindern: Ich bin noch da, ich denke an dich, ich habe dich lieb!
 
Die als Wanderausstellung konzipierte Sammlung veranschaulicht Forschungsarbeit und Forschungsgegenstände des „Museum Of Iranian Women’s Movement“, das als Forschungsprojekt von iranischen Aktivistinnen wie Mansoureh Shojaee und angeregt von Friedensnobelpreisträgerin Shirin Ebadi gegründet, heute in Kooperation mit der Freien Universität Amsterdam und als Mitglied der International Association of Women's Museums (IAWM) umfangreiche Forschungs- und Dokumentationsprojekte betreibt.
Die Ausstellung in Wien wird durch ein Kooperationsprojekt mit dem Volkskundemuseum Wien und Kultur & Gut ermöglicht und wird gefördert durch die Kulturabteilung der Stadt Wien und unterstützt durch das Netzwerk Frauenrechte Amnesty International Österreich und durch GIF – Gesellschaft unabhängiger iranischer Frauen in Österreich.