Geordie Greep

Man nehme einen einzigartigen britischen Akzent, eine unverkennbare Stimme und dramatische Themen – fertig ist das stimmige Ergebnis in Form von Musiker und Ex-Black-Midi-Frontmann Geordie Greep. Mit seinem ersten Soloalbum „The New Sound“ greift er dabei nicht nur auf neue Musik zurück, sondern eines der Hauptthemen von Anthony Powells Roman „Tanz in die Musik der Zeit“ auf: den Kontrast zwischen jenen Figuren, die ausschließlich von Macht getrieben werden, und jenen, die mehr mit den sinnlichen Freuden des Lebens in Einklang stehen. „The New Sound“ wirkt oft wie eine Wiederholung von Powells Thema, untermalt von einem schrägen – und völlig verkabelten – Palm Court Orchestra.

Ist „The New Sound“ ein Stärkungsmittel für diese Zeiten? Man kann es nur hoffen: Das Album bietet einen qualitativ hochwertigen, allumfassenden alternativen Pop-Spaß, wie man ihn schon lange nicht mehr gehört hat. Ist die Platte ein Versuch, sich von vorgefassten Meinungen darüber zu lösen, was populäre Musik sein sollte? Fragen wir doch mal Geordie Greep. „Musik kann so viel mehr sein, als nur zu lernen, das Gleiche zu spielen wie alle anderen. Sie kann alles sein, was man will. Ich finde es seltsam, dem Diktat dessen zu folgen, was sich als das herausgestellt hat, was die Leute an einer bestimmten Art von Musik mögen.“ Doch damit nicht genug: „Als ich ‚The New Sound‘ aufnahm, hatte ich zum ersten Mal niemanden, dem ich Rechenschaft ablegen musste. Und jeden Impuls, den ich hatte, konnte ich vollständig bis zum Ende durchziehen.“

Die Klänge sind nach außen gerichtet und neugierig. Der instrumentale Titeltrack ist ein Jazz-Funk-Workout, der auch als Soundtrack für eine Fernsehserie oder als Intro-Musik für ein Broadway-Musical dienen könnte. Blechbläser, Wah-Wah-Pedale und Bass-Stabs, Refrains und Polyrhythmen, alles zischt und purzelt durch die Gegend und erzeugt ein Gefühl von Spannung und Erwartung.