© Johannes Stoll / Belvedere, Wien

Im Blick: Raden Saleh. Osman Hamdi Bey. Hakob Hovnatanyan

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10:00 - 18:00
Oberes Belvedere
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In den 1880er-Jahren – am Höhepunkt europäischer Expansionspolitik – entstanden im Spannungsfeld zwischen Ost und West drei bemerkenswerte Gemälde, die im 20. Jahrhundert in die Sammlung des Belvedere gelangten. Sie passen nur bedingt in das Schema einer eurozentrischen Sammlungsordnung. Dennoch – oder gerade deswegen – erwacht zunehmend Interesse an ihren Schöpfern Hakob Hovnatanyan, Raden Saleh und Osman Hamdi Bey. Das Belvedere präsentiert die drei Arbeiten in der Reihe IM BLICK.

Kuratiert von Markus Fellinger.

Über die Künstler:
Raden Saleh aus Indonesien, Osman Hamdi Bey aus der Türkei und Hakob Hovnatanyan, Armenier aus dem heutigen Georgien: drei Maler, drei Geschichten im Spannungsfeld europäischer, nahöstlicher und asiatischer Kulturen – drei Pioniere der Malerei ihrer Herkunftsländer. Osman Hamdi Bey und Hakob Hovnatanyan lebten östlich der europäischen Zentren. Raden Salehs Herkunftsland Indonesien war europäisch kolonialisiert. Während Raden Saleh und Osman Hamdi Bey nach Europa gingen, beschritt Hakob Hovnatanyan den umgekehrten Weg: Der zunächst europäisch geschulte Künstler vertiefte sich im fortgeschrittenen Alter in die Traditionen der persischen Malschule. Im Belvedere wird nun je eines ihrer Hauptwerke gezeigt.

Zur Ausstellung:
Im 20. Jahrhundert gelangten drei Bilder von Hakob Hovnatanyan, Raden Saleh und Osman Hamdi Bey aus der ehemaligen Gemäldesammlung des österreichischen Kaiserhauses ins Belvedere und fanden lange Zeit wenig Beachtung. Erst in den letzten zwei Jahrzehnten schufen intensive kunstwissenschaftliche Forschungen, internationale Großausstellungen und nicht zuletzt Versteigerungserlöse im Millionenbereich auch in Europa ein neues Bewusstsein für den Stellenwert dieser Künstler und ihrer Werke.

Die Im Blick Ausstellung stellt das Schaffen dieser außergewöhnlichen Persönlichkeiten näher vor und leuchtet die Hintergründe ihrer Arbeiten aus – im Fokus steht die spezielle Ausprägung künstlerischen Wirkens zwischen europäischen und asiatischen Kulturtraditionen.

Rückblicke auf die vielfältigen Wege kultureller Interaktion im 19. Jahrhundert gewinnen heute, im Zeitalter der Globalisierung, an Relevanz – dem trägt die Ausstellung am Beispiel der Lebenswege und der Kunst dieser drei charismatischen Weltbürger Rechnung.

 

Öffnungszeiten:
Dienstag bis Sonntag 10 bis 18 Uhr

© Johannes Stoll / Belvedere, Wien
© Johannes Stoll / Belvedere, Wien
© Foto: Johannes Stoll / Belvedere, Wien