© Paweł Wyląg

Kunstausstellung

Justyna Górowska: WetMeWild

Showtimes

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WetMeWild ist Justyna Górowskas Verkörperung einer slawischen Wassernymphe, die aus der Region Kleinpolen im ehemaligen Galizien stammt. In ihrer Arbeit entwickelt sie eine hydrosexuelle Bewegung* im Bereich der ökologisch engagierten digitalen Kunst. Für ihre Wasserthemen greift sie auf die slawische Mythologie zurück und setzt moderne Technologien ein. So auch in der immersiven Ausstellung „Spring rituals by WetMeWild”, die einlädt, in ihre Welt einzutreten. 
 
Diese mythische Kreatur ist eine Verführerin mit besonderen Kräften, die in Flüssen und kleinen Waldbächen lebt. Ihre magische Existenz ist eine Fantasie der Freiheit, Leidenschaft und Sinnlichkeit.Mit der März-Tagundnachtgleiche erwacht die Wassernymphe aus ihrem Winterschlaf und ist bereit, die Welt zu erkunden und sich an ihren Gaben zu erfreuen. Doch schon bald muss sie feststellen, dass ihr einst unberührter Fluss von den Menschen verschmutzt wurde, was sie entmutigt und frustriert zurücklässt.
 
Trotzdem findet die Wassernymphe Trost und Vergnügen beim Herstellen ihrer Spielzeuge – wunderbare Objekte aus natürlichen Materialien wie Muscheln und Zweigen, kombiniert mit technischen Geräten, die sie in der Nähe ihres Flusses findet. Jedes Spielzeug ist mit einer eingravierten Emoji-Anleitung versehen, die dazu einlädt, sich dem spielerischen Geist der Wassernymphe hinzugeben und selbst den Zauber zu erleben.

Öffnungszeiten
Di bis So, 10.00 bis 17.00 Uhr
Do, 10.00 bis 20.00 Uhr

Eröffnung am 23.03. um 18:00 Uhr

Die Ausstellungseröffnung und die begleitende kollaborative Performance mit Alex Franz Zehetbauer finden zu einem für die Jahreszyklen besonders bedeutsamen Zeitpunkt statt. Die März-Tagundnachtgleiche ist eine Zeit der wiedergeborenen Natur und der Fruchtbarkeitsrituale  (wie das gegenseitige Beschmieren mit blühenden Gewürzen und das gegenseitige Übergießen mit Wasser während der westslawischen Dyngus-Feierlichkeiten). Dies ist die beste Zeit für hydrosexuelle Wassernymphen, die aus den Dämpfen der vorchristlichen Mythen auftauchen.
 
*Hydrosexualität (gr. Ὕδρος/hydros, lat. hydrus – ‘Wasser’; sexuales, lat. ‘Sexualität’) – in Form von Konzepten, Kunst, Artivismus – hat in jüngster Zeit begonnen, sich in den Diskursen und Praktiken der Fünften-Welle-Feminismen zu verbreiten. Sie bricht mit dem Glauben an die Zentralität des Menschen auf der Erde sowie mit dem binären Konzept von Identität. Hydrosexuelle Subjektivität ist ökologisch. Sie verbindet die Grundsätze der ökosexuellen Bewegung in der Kunst, deren Begründerinnen die kalifornischen Künstlerinnen Annie Sprinkle und Beth Stephens sind, mit der hydrofeministischen Strömung, die von der Kanadierin lettischer Abstammung, Astrida Neimanis, entwickelt wurde. Sie steht im Dialog mit dem Posthumanismus, dem feministischen neuen Materialismus und den Problemen der globalen Wasserkrise. Der Begriff wurde von Cyber-Nympho Ewelina Jarosz entwickelt.