© Katharina Grosse, Bildrecht, Wien 2023 / Foto: Sandro E. E. Zanzinger

Katharina Grosse - Warum Drei Töne Kein Dreieck Bilden

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Albertina

Katharina Grosse (*1961, Freiburg i. Br.) gehört zu den wichtigsten Künstlerinnen der Gegenwart.

"Wie kann ich ein Bild schaffen, das körperlich zugänglich ist?" Diese Frage stellt sich die deutsche Künstlerin Katharina Grosse. Ihre Malerei besticht durch die Kraft und Intensität der Farbe. Wie das wilde Denken ist sie experimentell und unberechenbar. Expansion und permanente Grenzüberschreitung, Freiheit und Autonomie bilden die Grundpfeiler dieses Oeuvres.

Die Künstlerin, die in Berlin und in Neuseeland lebt und arbeitet, überwindet häufig das klassische Bildgeviert: Gemälde, Assemblagen und Installationen im Raum betonen und konterkarieren den Ort, bemühen den Genius Loci. Die vibrierenden Farbfelder von Katharina Grosse überziehen ganze Architekturen, Objekte und weite Flächen im öffentlichen Raum. Oberflächen werden gefaltet und ragen in die dritte Dimension. Häufig verwendet die Künstlerin eine mit Kompressor betriebene Spritzpistole, um feine Farbnebel, harte Übergänge und subtile Farbverläufe zu schaffen. Licht und Schatten werden zu Bildverstärkern.

Für die Entwürfe und die malerische Ausführung, die Grosse für die drei historischen Räumlichkeiten der Albertina entwickelt, ist die Überschreitung des White Cube und die Auseinandersetzung mit der Architekturgeschichte durch expanded painting bedeutsam. Die Künstlerin schafft so auch für die Pfeilerhalle begehbare Bilder, die sich auf Wand, Decke, Boden und im Raum ausbreiten, und macht Kunst unmittelbar erlebbar. Durch den Bruch mit dem klassischen Museumsraum, will Grosse sowohl ästhetische Reibungsflächen als auch eine Irritation von Sehgewohnheiten bewirken. Das Publikum erlebt eine pulsierende, dreidimensionale Bildwelt, welche Wand, Decke und Boden miteinbezieht.

Auch in der Albertina wird das neue Kunstwerk vor Ort in der Pfeilerhalle entstehen und wird somit nur für diese Ausstellung sicht- und wahrnehmbar sein – bzw. begehbar sein.

Entwickelt wurde die Schau gemeinsam mit der Kuratorin und Albertina modern-Direktorin Angela Stief, für die Grosse ein "begehbares Bild" geschaffen hat. "Die Idee der Künstlerin, das Atelier in eine Ausstellungssituation zu übersetzen, bedeutet auch, dass die Tätigkeiten von Kunstproduzieren und -betrachten eng miteinander verschränkt sind", heißt es dazu. Für die 1961 geborene Künstlerin, die sonst oft für Häuser ohne eigene Sammlung arbeitet, war die Einladung der Albertina ganz besonders. So trete ihre Arbeit hier in Dialog mit großen Werken der Kunstgeschichte. "Das ist ein anderer Kontext in der Albertina, durch den ich meine Arbeit wieder neu denken konnte", so Grosse, die die Pfeilerhalle als "multidimensionales Passepartout" begreift.

Öffnungszeiten:

Täglich | 10 bis 18 Uhr
Mittwoch & Freitag | 10 bis 21 Uhr