© Pixabay

Kunstausstellung

Lebensnah

Showtimes

Vergangene Showtimes

10:00 - 18:00
Oberes Belvedere
Mehr
Mehr

Ist alles realistisch, was lebensnah scheint? Welche Kontinuitäten finden sich im Realismus über die Jahrzehnte hinweg? Die neue Sonderschau im Oberen Belvedere zeigt den Facettenreichtum einer Kunstauffassung von der Mitte des 19. Jahrhunderts bis ins Jahr 1950, die sich auch als Spiegel ihrer sozialen Umwelt verstand. Bis heute begeistern Werke realistischer Strömungen durch ihre beeindruckenden Maltechniken und ihre Themenvielfalt.

Der Ausstellung Lebensnah ging ein Streifzug durch die Sammlung des Belvedere voraus. Die dabei entdeckten Werke, die aus dem Zeitraum von der Mitte des 19. Jahrhunderts bis in die 1950er-Jahre stammen, haben sich einer wirklichkeitsgetreuen Wiedergabe verschrieben und werden nun in einer erhellenden Gegenüberstellung präsentiert. Welche Merkmale und Inhalte finden sich über diesen Zeitraum hinweg in den verschiedenen realistischen Ausrichtungen? Hierfür werden Kunstwerke unterschiedlicher Entstehungszeiträume miteinander konfrontiert. Die Schau zeigt bisher kaum ausgestellte Gemälde, die sich durch eine lebensnahe Darstellung auszeichnen. Diese Nähe zur realen Welt wird vielfach durch eine besondere Akribie in der Maltechnik erzielt. Der Blick auf das, was „real“ zu sein scheint, rückt auch den sozioanalytischen Inhalt mancher Werke in den Fokus: So spiegeln realistische Sujets auch soziale und gesellschaftliche Realitäten wider.

Von vertrauten Motivgattungen wie dem Porträt oder dem Stillleben spannt sich der Bogen zu komplexeren Themen wie der Instrumentalisierung realistischer Malerei in Politik und sozialer Einflussnahme. Überdies wird eine Vielzahl von selten gezeigten Bildern zu sehen sein, wie etwa Édouard Frédéric Wilhelm Richters Orientalin (um 1875), Emanuel Baschnys Lesender Mann (1905), Erich Miller-Hauenfels’ Hof zwischen Großstadthäusern (1934) oder Gustav Klimts Bildnis der Mathilde Trau (um 1893) – seit 2019 Dauerleihgabe im Belvedere.


Kuratiert von Kerstin Jesse und Franz Smola.

Öffnungszeiten:
Dienstag bis Sonntag 10 bis 18 Uhr