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Mit Schönberg in die Seele blicken

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Montag bis Freitag 10 bis 17 Uhr
feiertags sowie 15. April 2022 geschlossen

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Das Arnold Schönberg Center lädt zur Ausstellung "Mit Schönberg in die Seele blicken" ein.

In Wiener Zeitgenossenschaft zur interdisziplinären Erforschung der Seelenstände um 1900 richtete Arnold Schönberg sein künstlerisches Handeln auf die Erkundung neuer Ausdrucksmittel wie auf Resonanzen aus der Innenseite des Subjekts. Der Komponist definierte sein Schaffen als Wechselspiel zwischen bewusster Logik, intuitivem Formgefühl und unbewussten Empfindungen, als Kräftemessen zwischen Konstruktion und dem Durchleuchten innerer Vorgänge. Mit der Entfernung aus den Konventionen des Komponierens stieß er in neue strukturelle, aber auch weltanschauliche Hemisphären vor, strebte jenseits einer die Wirklichkeit reproduzierenden Ästhetik höchste Unwirklichkeit an.

In der facettenreichen Topographie der Künstlerseele vermochte Schönberg eine »wilde, geheimnisvolle Landschaft mit ihren grauenerregenden Untiefen und Schluchten« ebenso zu erkennen wie »heitere, anmutige Sonnenwiesen, idyllische Ruheplätze.« (Brief an Gustav Mahler, 1904) Als eine wesentliche Aufgabe des Kunstschaffenden identifizierte er das Sehendmachen, das Öffnen von Wahrnehmungsorganen, »die das Übersinnliche durchdringen. Unsere Seele soll dieses Auge sein.« (Vortrag über Gustav Mahler, 1912)

Die Seele erfährt ästhetische Transformationen in Schönbergs Musik, Malerei und schriftstellerischen Arbeiten. Musikmanuskripte, Gemälde und Zeichnungen, Briefe und Fotografien bilden in der Ausstellung einen Parcours von Objekten, welche die Beseeltheit der künstlerischen und geistigen Welt des Vielkönners erahnen lassen. Wie klingen die Emanationen der Seele in der Vorstellung des Komponisten? Mittels digital animierter Partituren, die einen synchronen Bild-Ton-Nachvollzug erlauben, werden Archivalien in der Ausstellung zum Klingen gebracht. Hierbei erschließt sich das Schriftbild des Immateriellen in Tönen oder ganz allgemein die Bedeutungsdichte musikalischer Notation als Visualisierung unbenennbarer Klangvorstellungen. Im Ton berühren sich Innen- und Außenwelt.

Kuratorin: Therese Muxeneder
Architektur: Jochen Koppensteiner
Digitale Realisierung: Christoph Edtmayr