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Nervös und böse - Schmutz und Schund

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Dienstag bis Sonntag 10 bis 18 Uhr
Mittwoch 10 bis 20 Uhr

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Einladung zur Ausstellung "Nervös und böse - Schmutz und Schund“ aus der Sammlung des Museum der Moderne Salzburg.

Wesentliche gesellschaftliche Veränderungen prägen die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert: das Aufkommen der Massenkultur, die Emanzipations- bestrebungen der Frauen, die Entdeckung der Jugend als gesellschaftlich relevante Gruppe – und in Folge der Kampf gegen „Schmutz und Schund“ in den populären Medien. Als „Schund“ werden sogenannte Groschenhefte, die nur unter der Ladentheke verkauft werden dürfen, und als „Schmutz“ vermeintlich Pornografisches bezeichnet. Der Vertrieb von Bildern, die das Schamgefühl gröblich verletzen, soll unterbunden werden. Die Inhalte dieser billigen Hefte kreisen um Kriminalität, Gewaltverbrechen, die Laster der Großstadt kurz: Sex and Crime , und um Schauergestalten, Monster und Dämonen. Diese Motive finden sich auch in der bildenden Kunst wieder.

Die Ausstellung Nervös und böse. „Schmutz und Schund“ aus der Sammlung des Museum der Moderne Salzburg versammelt eine Vielzahl von Werken ausschließlich aus dem eigenen Sammlungsbestand, die sich mit diesen Themen beschäftigen. Augenfällig wird, dass viele Künstler_innen der True-Crime-Faszination erlagen und sich von realen Verbrechen inspirieren ließen. Bereits William Hogarth (1697 1764 London, GB) integrierte in seine Kupferstichfolge „A Harlot’s Progress“ von 1732 den berühmt-berüchtigten Zeitgenossen Colonel Francis Charteris, der in einem aufsehenerregenden Prozess der Vergewaltigung für schuldig befunden und zum Tode verurteilt worden war. Oskar Kokoschka (1886 Pöchlarn, AT 1980 Villeneuve, CH) wiederum illustriert 1913 Karl KrausEssay Die chinesische Mauer von 1909, der auf einem Sexualmord in Chinatown, New York, basiert, während sich Alfred Hrdlicka (1928 2009 Wien, AT) mit illustren Serienmörder_innen auseinandersetzt, die als „Werwolf von Hannover“ und „Lonely Hearts Killers“ nicht nur in die Kriminal-, sondern auch in die Filmgeschichte Eingang finden.

Künstlerinnen sind in der Sammlung des Museums unterrepräsentiert ein Faktum, das diese Ausstellung widerspiegelt. Während Werke von Männerhand dominieren, finden sich Frauen vorrangig als Bildprotagonistinnen und in der Rolle der Opfer wieder.

Die Schau ist in sieben thematische Kapitel gegliedert. Die Abteilung Kunstvermittlung greift in ihrem ergänzenden Projekt Der zweite Blick aktuelle Themen auf, die in der Ausstellung verhandelt werden.

Mit Werken von Max Beckmann, Uwe Bremer und H. C. Artmann, Georg Eisler, James Ensor, Paul Gangolf, Otto Gleichmann, George Grosz, Margarete Hamerschlag, Carry Hauser, Wolfgang Herzig, William Hogarth, Alfred Hrdlicka, Karl Hubbuch, Franz Janz, Paul Kleinschmidt, Max Klinger, Oskar Kokoschka, Konrad Koller, Käthe Kollwitz, Elke Krystufek, Alfred Kubin, Edvard Munch, Walter Navratil, Gerhard Rühm, Max Slevogt, Elfriede Trautner und Werkstatt Rixdorfer Drucke.

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