Nostalgie zwischen Phänomenologie und Psychoanalyse

Ziel dieses eintägigen Workshops ist es, die Überschneidung zwischen Phänomenologie und Psychoanalyse anhand des Themas Nostalgie zu untersuchen.

Während es eine bescheidene, aber stetige Anzahl von Forschungen zur Nostalgie aus phänomenologischer Perspektive gibt, bleibt die Beziehung zwischen Psychoanalyse - insbesondere im Kontext von Freud - und Nostalgie mehrdeutig. Bei Freud selbst taucht der Begriff "Nostalgie" nur ein einziges Mal auf, und auch dann nur beiläufig in der Traumdeutung. Die beiläufige Erwähnung der Nostalgie ist umso bemerkenswerter, wenn man bedenkt, dass sich Freud mit der Archäologie der Bedeutung, der Funktion der Fixierung und den verschiedenen Modalitäten des Gedächtnisses befasst, die er in seinem Werk konzipiert.  Der Workshop geht davon aus, dass das Thema der Nostalgie eine Gelegenheit für einen Dialog zwischen Phänomenologie und Psychoanalyse bietet. Insbesondere geht der Workshop davon aus, dass Nostalgie einen Raum für eine mögliche Begegnung zwischen Phänomenologie und Psychoanalyse über mehrere Schlüsselthemen und -fragen hinweg bieten kann.

Der Workshop lädt dazu ein, über den Platz der Nostalgie zwischen Phänomenologie und Psychoanalyse anhand einer Reihe von Themen und kritischen Fragen nachzudenken:

• Zeitlichkeit: Was ist die Zeitlichkeit der Nostalgie?
• Affektivität: Was ist der affektive Status der Nostalgie und wie können wir die Emotion außerhalb der Binarität zwischen Krankheit und Wohlbefinden denken? Welche Rolle spielen andere Emotionen wie Angst, Melancholie und Scham bei der Entstehung der Nostalgie als Stimmung? Was genau ist die affektive Tonalität der Nostalgie und welche Rolle kann Freuds Begriff des Unheimlichen dabei spielen?
• Subjektivität: Welche Rolle spielt Nostalgie bei der Erzeugung eines Eindrucks von Einheit (oder bei der Offenlegung der fragmentierten Grundlagen, auf denen die Subjektivität beruht)?
•   Unbewusstheit: Welche Rolle spielen unbewusste Mechanismen im nostalgischen Begehren?
• Intentionalität: Wonach sehnen wir uns nostalgisch?