© Karolina Miernik

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Wenn ich Dir sage, wie alt ich bin, was meine ich damit? Wer ist dieses ich: Körper, Geist, Seele oder die Summe aller drei? Im Gegensatz zum Gehirn ist mein Geist verbunden mit dem Geiste anderer, in Gegenwart und Vergangenheit, über Jahrtausende hinweg. Dämonen sitzen auf meiner Schulter und flüstern mir ins Ohr: Mein Geist ist außerhalb der Zeit und diese Erde 2021 nenne ich nicht mein Zuhause. Welche Zukunft bietet sich uns noch, wenn wir alles dafür tun, immer länger jung zu bleiben? Führen wir mit unserer Verweigerung des Alterns in Wirklichkeit einen Krieg gegen die Jugend? Welche Erwartungen liegen auf der weiblichen Lust? Welchen Normierungen unterliegen Körper im Patriarchat? Und wie befreit man sich davon? 

Die israelische Choreografin und Regisseurin Saar Magal generiert in der Aufführung Bilder, Erzählungen, Bewegungen, Töne und Empfindungen, die den Zuschauer*innen erlauben, sich denkend und fühlend an die Ränder dessen zu tasten, was wir als das Maß des sterblichen Menschen verstehen. Die Untersuchung verschiedener Rituale, Mythen und Religionen erzeugt neue Formen der Wahrnehmung, der Unangepasstheit und der Hingabe: Der Mythos des Garten Eden mit den Bäumen des Lebens, der Erkenntnis und den verbotenen Früchten befragt unsere Vorstellung von Sünde, Sexualität, Rache, Lust und Macht, von unserer Obsession für Jugend und unserer Angst vor dem Altern.