laffely.jpg

© Xenia Laffely

Showtimes

Vergangene Showtimes

Öffnungszeiten:

Mo: Geschlossen
Di: 11:00 - 19:00 Uhr
Mi: 11:00 - 19:00 Uhr
Do: 11:00 - 19:00 Uhr
Fr: 11:00 - 19:00 Uhr
Sa: 11:00 - 15:00 Uhr
So: Geschlossen

Mehr

Das Ausstellungsprojekt puzzled bringt in einer Duo-Schau die künstlerische Praxis der österreichischen Künstlerin Susanna Flock, mit jener der in Montréal lebenden, Schweizer Künstlerin Xénia Laffely zusammen. Während Flock vor allem im Medium der Videoinstallation arbeitet, fokussiert Laffely digitale Bilder, die sie in Textil übersetzt.

Obwohl der Subtext sowohl von Flocks als auch von Laffelys künstlerischer Praxis bestätigt, dass es keine klaren Trennlinien zwischen „analoger“ und „digitaler“ Welt geben kann, machen beide Künstlerinnen die Zonen des Übergangs zwischen Analogem und Digitalem sichtbar.

Susanna Flock interessiert sich etwa in ihrer essayhaften Videoarbeit I don’t exist yet (2019) für jene Platzhalterobjekte, die bei der Produktion von Computer Generated Imagery (CGI) eingesetzt werden. Wenn nun etwa ein Drache in einer Sci-Fi-Serie mit tatsächlich gedrehten (digitalen Video-) Bildern synthetisiert wird, muss an die Stelle dieses Drachens beim Dreh ein Stellvertreterobjekt treten. Flock inszeniert die unsauberen Nähte dieser – für den Endkonsumenten völlig einwandfreien – Bildsynthese. In Flocks neuer Videoinstallation, die im Kunstraum Niederoesterreich im Zuge der Ausstellung erstmalig präsentiert wird, zeigt sie die Sollbruchstellen digitaler Technologien und spekuliert auf das Frankenstein-Monster unserer Zeit: ein synthetisches Copy&Paste-Geschöpf.

Xénia Laffelys textilkünstlerische Praxis knüpft auf unterschiedliche Weise an Susannas Flocks Beschäftigung mit dem Digitalen an. Indem sie beispielsweise digitale Zeichnungen in Photoshop anfertigt, diese einzelnen Bildebenen dann auf Stoffe druckt und dann wiederum die Bildebenen „analog“ zusammensetzt, referiert sie nicht nur auf die „digitale“ Geschichte des Webstuhls, gegen den sich maschinenstürmerische Kräfte schon im 18. Jahrhundert stellten. Laffely stellt auch bildliche Synthesen zwischen vormals getrennten Individuen dar, sie schafft Duo-Portraits.

Anders formuliert, könnte man die Strategien der Künstlerinnen als Reflexion grundlegender Momente digitaler Kulturen verstehen: beide thematisieren poetisch den scheinbaren Widerspruch zwischen dem Kontinuierlichen (analog) und dem diskret Getrennten (digital), beide setzen das Prinzip „copy & paste“ immer wieder ins Bild.