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Das 14. SLASH bietet nicht nur einen artgerechten Lebensraum für zeitgenössisches Tierhorror-Kino, sondern möchte dem glorreichen Subgenre in der diesjährigen Retrospektive mit 10 Klassikern den Respekt zollen, der ihm gebührt.

ANIMALS! ATTACK! lautet der Schlachtruf, mit dem sich alles was kreucht und fleucht durch die ganze Filmgeschichte hindurch schon immer gegen die Oberbestie Mensch aufgelehnt hat, wenn sich diese wieder einmal zu schamlos über die ungeschriebenen Gesetze der Natur stellt.

Schon im Eröffnungsfilm aus Frankreich (21.9. im Gartenbaukino), der erst kurz davor bei der Settimana Internazionale della Critica, einer Parallelsektion der Internationalen Filmfestspiele von Venedig, als Abschlussfilm seine Weltpremiere feiern wird, wurde mit echten Spinnen gedreht: In VERMIN entkommt dem jungen Protagonisten Kaleb eine stattliche Giftspinne und bald wird der vorstädtische Plattenbau überrannt von tödlichen Arachniden. Sébastien Vaniček gelingt in seinem Langfilmdebüt eine gloriose Beschwörung des klassischen Tierhorrorkinos, so intelligent wie subversiv ausgespielt auf dem Home Turf von unterprivilegierten Youngstern.

Lange Nacht des Spinnenhorrors

In seinem Big Bug-Klassiker von 1955, in dem sich eine Spinne mittels Riesenwuchs-Serum zum gewaltigen Monstrum entwickelt, setzt Meisterregisseur Jack Arnold auf eine nach wie vor beglückende Abmischung aus klassischen Sci-Fi-Tropen und dem Urschreck der Titel gebenden TARANTULA. 

Einen saftigen Schundler aus 1977 liefert Regie-Veteran John "Bud" Cardos mit KINGDOM OF SPIDERS. Neben dem unantastbaren William Shatner entzücken im besonderen die hunderten Vogelspinnen, die der Verhaltensbiologie trotzen und sich zusammenrotten, um Jagd auf Menschen und andere große Säugetiere zu machen.

Frank Marshalls Regiedebüt ARACHNOPHOBIA (1990) ist essenzielles Creature Feature und perfekt austariert zwischen Graus und Schmäh. Für letzteren ist vornehmlich John Goodman als robuster Kammerjäger verantwortlich, während der diesjährig verstorbene Julian Sands als Arachnologe brilliert.

TICKS (1993) ist ein viel zu wenig bekanntes Fest der guten Laune vom unterschätzen Genre-Handwerker Tony Randel mit herrlich scheußlichen und natürlich komplett analogen Monstereffekten: Verhaltensauffällige, tendenziell delinquente Jugendliche werden zu einer therapeutischen Waldfrische verpflichtet, finden dort aber weniger zu sich selbst als dass sie von Rindvieh-großen Zecken gejagt werden.

Rückblick - So war das SLASH 2022: