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© Dieter Sajovic

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Son of the Velvet Rat

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Insel in der Mur

Son of the Velvet Rat ist das Projekt des österreichischen Songwriters Georg Altziebler.

Sanft seufzt die Melodica, dann setzt die Band ein. Sie spielen einen langsamen Marsch, auf Samtpfoten. Nach einer halben Minute meldet sich Violinist Bob Furgo mit einer improvisierten Melodie zu Wort, in der genauso viel irischer Folk wie La vie en rose steckt. Augenblicklich finden wir uns in jener amerikanisch-europäischen Welt wieder, die Furgos Geige einst auf Leonard Cohen-Platten heraufzubeschwören pflegte. Eine weitere halbe Minute später setzt endlich diese Stimme ein. 'I'm the paintbrush, not the painter', singt Georg Altziebler sein methodisches Manifest der folgenden zehn songförmigen Geschichten, die sich scheinbar ohne Kraftaufwand ganz von selbst erzählen: 'I am just the singer, not the song / All I really did was sing along.'

Es ist die schlaue Umkehr eines alten Klischees ('It's the singer not the song'), das Vertraute dient als eleganter Zugang zu einer eigenständigen Vision.

Nachdem Produzent Joe Henry Son of the Velvet Rat auf ihrem Vorgänger-Album Dorado in sein Studio in Culver City umgesiedelt hatte, entstand Solitary Company direkt am Schauplatz der Altzieblerschen Poesie. Weit draußen am Ende einer Staubstraße steht Gar Robertsons Red Barn, ein Haus voller liebevoll restaurierter Vintage-Verstärker, Keyboards und Aufnahmegeräte, wo zwischen Januar und April 2020 der Großteil des Albums eingespielt wurde.
'I'm gonna take Avalon to Lander's Brew', singt Altziebler in 'When The Lights Go Down' und referenziert dabei sowohl eine Straße in seiner Nachbarschaft als auch die einsame Bar an deren Ende, auf deren kleiner Bühne er und Heike in den letzten Jahren ihrem Publikum exzentrischer WüstenbewohnerInnen so manche denkwürdige Show geboten haben. Wie üblich lässt der Text viel Freiraum zur Interpretation. Vielleicht sind wir in einem Film Noir ('Wash the blood away from your fingernails / Get rid of the gun on Sunflower Trail') oder aber auch mitten in der vom Klimawandel verursachten Apokalypse. Bilder, die viel zu surreal sind, um als Folk durchzugehen. Solitary Company beschreibt vielmehr 'a secret parallel world behind the clouds' (Zitat aus 'Beautiful Disarray').

In 'The Ferris Wheel' dreht sich ein Riesenrad unter der Erdoberfläche und in '11 & 9' setzt ein Pärchen am Roulette-Tisch sein ganzes Geld auf das Datum von Heike und Georgs Hochzeitstag. Im Titelsong wiederum beobachten wir durchs Hotelfenster ein Pärchen beim Liebemachen, dazu der Klang eines von Kontrabassist Eric McCann arrangierten Streichquartetts in kongenialer Konversation mit der Bauernleier des Matthias Loibner.

Alles endet mit 'Remember Me', der berührenden Geschichte eines alten Fischers, inspiriert von einer zufälligen Entdeckung auf einer verlassenen Mittelmeer-Insel.

Nicht viele KünstlerInnen vermögen durch derart subtile Stil-Schattierungen so viele Räume zu eröffnen und nicht viele Alben nehmen den/die ZuhörerIn auf solche Reisen mit.

Zurück in der neuen Welt sind Son of the Velvet Rat mittlerweile ein integraler Bestandteil der Musikszene von Joshua Tree geworden, die diesem mysteriösen charismatischen Paar aus Österreich mittlerweile mit viel Respekt begegnet. Beim Hören von Solitary Company wird klar warum.