© Lex Karelly

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In Kooperation mit dem steirischen herbst von Elfriede Jelinek.

Die Sonne spricht. Dass sie längst nicht mehr nur anbetungswürdig ist, offenbart ihre rotzige Art, uns Menschen die Leviten zu lesen. Aus der Distanz wirft sie einer Göttin gleich ihren Blick auf die Erde und lacht ob ihrer – ja nur für den menschlichen Planeten zerstörerischen – Kraft.

Auch die Luft kommt zu Wort. Vielstimmig räsoniert sie über ihre Wandelbarkeit, ihre Grenzen und die Vergänglichkeit an sich. Oder, Moment, ist das überhaupt noch die Luft, die da spricht?

Durch permanente Perspektivwechsel und in gewohnt lustvollen Spracheskapaden stellt Nobelpreisträgerin Elfriede Jelinek in ihrem jüngsten Theatertext einmal mehr unsere gewohnten Annahmen auf den Kopf. Ja, der Mensch bedroht längst die Natur. Doch durch den Auftritt der »Göttinnen« wird nun unmittelbar auch die Macht spürbar, die die Natur besitzt.

Regisseur Emre Akal, zuletzt Artist in Residence an den Münchner Kammerspielen, verbindet mit dem Duo Mehmet & Kazim, deren bildende Kunst von der Hiphop- und Graffitiszene beeinflusst ist, eine enge Zusammenarbeit. Gemeinsam schaffen sie in einer radikal bunten und innovativen Ästhetik virtuelle Welten. Hier versuchen die Menschen zu konservieren, was ihnen gerade durch die Finger rinnt: die unberührte Umwelt, das rein Menschliche, die echte Begegnung. Was passiert, wenn es die Natur, so wie wir sie kennen, nur noch als digitale Erinnerung gibt?