© Stadttheater Klagenfurt / Sujet

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Opera buffa in vier Akten von Wolfgang Amadeus Mozart.

Ein übergriffiger Adeliger und sein bauernschlauer Diener, eine standhafte Gräfin und ihre pfiffige Zofe, dazwischen ein pubertierender Jüngling und mehr oder minder geschickte Intrigant*innen: Das Panoptikum der Charaktere in Le nozze di Figaro zeigt zuvörderst ein Gesellschaftsbild des 18. Jahrhunderts – und doch vermag sich jede/r Zuschauer*in in mindestens einer der mit treffsicherer Menschenkenntnis gezeichneten Figuren wiederzuerkennen …

Die Komödie ist denkbar einfach kompliziert – wie im »richtigen Leben«: Der Graf Almaviva liebt Susanna, das Kammermädchen der Gräfin Rosina Almaviva, die den Grafen noch immer liebt und seine Affären nicht länger erträgt. Susanna aber liebt des Grafen Kammerdiener Figaro, der wiederum von der älteren Marcellina geliebt wird. Als Susanna und Figaro heiraten wollen, gibt es allerhand Kabalen wider die Heirat und jede Intrige wird mit einer anderen pariert. Als Mozart das berüchtigte Stück des Beaumarchais als Oper auf die Bühne des Wiener Hoftheaters brachte, beschworen kaisertreue Kritiker einen Skandal: Wie konnte Joseph II. nur seine Zustimmung zur Aufführung geben? Doch dem Librettisten Da Ponte war es gelungen, die Anspielungen auf einen korrupten und infantilen Adel konsequent aus der Vorlage herauszustreichen, ohne die aggressive Ironie ganz zu eliminieren, und damit das erste sozialkritisch-aufklärerische Werk der Operngeschichte zu schaffen.

Als Regisseurin gibt KS Brigitte Fassbaender ihren längst überfälligen Einstand in Klagenfurt. Mit ihrer Erfahrung aus jahrzehntelanger Opernarbeit wird sie sich des Intrigengewirrs in Le nozze di Figaro annehmen und es in Heiterkeit, aber auch mit nachdenklichen Zwischentönen auflösen.