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Theater

Tiroler Volksschauspiele: Ich bleibe hier

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Diese starke Frau ist nicht der Geschichte, sondern dem Roman „Ich bleibe hier“ von Marco Balzano entstiegen: Trina, deren Welt nicht nur von den verheerenden geschichtlichen Kräften zur Zeit des 2. Weltkrieges, sondern auch von einem überbordenden Staudamm-Projekt bedroht wird.

Tauchen Sie mit uns ein in die versunkene Welt eines Ortes, von dem heute nur noch ein Kirchturm aus dem Wasser ragt.

In Graun im Obervinschgau liegt der Schauplatz von Marco Balzanos Roman „Ich bleibe hier“, der entlang der historischen Ereignisse von 1920 bis 1950 die Geschichte von Trina erzählt, einer Lehrerin auf der lebenslangen Suche nach einem selbstbestimmten, würdigen Leben.

Doch alle irdischen Mächte der Zeit haben sich gegen sie verschworen: Die faschistische Regierung in Rom verbietet ihr, ihren Beruf auszuüben und zwingt sie, illegal im Keller auf Deutsch zu lehren. Vor die ‚Große Option‘ von Mussolini und Hitler gestellt, wandern viele ihrer Landsleute aus. Mit dem entfesselten Weltkrieg greifen die Dämonen der Geschichte immer unerbittlicher nach den entlegensten Orten der Bergwelt und zwingen auch Trina, ein Leben zwischen Widerstand, Flucht, Resignation und Anpassung zu führen.

​Das alles spielt sich ab vor der jahrzehntelang drohenden und schließlich ins Werk gesetzten Flutung des Tals durch ein Staudammprojekt. Im Namen des Fortschritts und menschenverachtender Ideologien wird zum scheinbaren Wohle der Menschen eine jahrhundertalte Welt zerstört.

Erstmals ist Balzanos mitreißender Bestseller auf der Bühne zu sehen, als theatraler Beitrag wider das geschichtliche Vergessen, als die Geschichte einer Frau, die wie Walter Benjamins Engel der Geschichte ausgeliefert ist, aber mutig ihr Gesicht den Stürmen entgegenstreckt und ruft: „Ich bleibe hier!“