© Cornelia Baltes

Trio Feminin

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Öffnungszeiten

Dienstag bis Freitag 11 bis 18 Uhr,
Samstag 11 bis 16 Uhr

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Die Christine König Galerie lädt zur Gruppenausstellung Trio Feminin mit mit Cornelia Baltes, Ira Svobodavá und Natalia Załuska ein.

Was die Arbeit der Künstlerinnen Cornelia Baltes (D), Ira Svobodová (CZE) und Natalia Załuska (POL) in einen Deutungs- und Erkenntniszusammenhang bringt, ist ihre Lust am Schwellentanz zwischen Abstraktion und Figuration. Ob Malerei, reliefartige Wandskulptur oder installatives Arrangement – hier scheinen Räderwerke ineinanderzugreifen, industriell gefertigte Alltagsgegenstände übereinandergelagert zu werden - und karikaturhaft überzeichnete anthropomorphe Formen als zweidimensionale Wirklichkeitsprojektionen auf die Leinwand gebannt. In der Ausstellung TRIO FEMININ geht es um eine ständige Neubestimmung der Proportionen von Konstruktion und Spannung, von Tiefe und räumlicher Wirkung.  

 
Bei Natalia Załuska hat sich in den letzten Jahren ein Prozess hin zu einer erdfarbenen Kolorierung ergeben, der ihren Werken eine neue Dimension verleiht. Oft gewinnt der Betrachter den Eindruck, dass es sich um Konstruktionen mit zeichenhafter Emblematik handelt, welche die Effekte einer Laterna magica vermitteln: Die Sichtachsen erstrecken sich in die Raumtiefe und scheinen dort auf magisch verzauberte Landschaften zu verweisen.    
 
All diese Kunst ist natürlich nicht voraussetzungslos und traditionsbefreit. Aber sie wird mit der frischen Willkür von Künstlerinnen ins Werk gesetzt, die historische Entwicklungslinien als initiale Markierungen begreifen, von denen aus dann in ganz andere Richtungen weitererzählt wird. Man kann in etlichen Werken die minimalistische Fokussierung auf primary structures erkennen, wobei die geometrischen Grundformen durch mäandrierende Linien und scheinbar organisch wuchernde Strukturen immer wieder ästhetisch konterkariert werden.   
 
Gibt es in der Arbeit von Cornelia Baltes Verweise auf Farbfeldmalerei und Hard Edge, im Besonderen auf Ellsworth Kelly? Erinnern die ins Dreidimensionale auskragenden, skulptural anmutenden Werke von Ira Svobodová, bei denen sich Rundformen und rechteckige Winkel überlagern, an das minimalistische und konstruktivistische Formenrepertoire? An „Komposition mit Kreisen und Rechtecken“ von Sophie Taeuber-Arp? Ira Svobodová verleiht einem solchen Repertoire einen neuen Spin.   
 
Im Zusammenspiel der drei Positionen dieser Ausstellung, die einander so nahe und doch gleichzeitig so fern sind, formuliert sich ein neuer ästhetischer Dialekt, eine Alternative zum kunstgeschichtlich Verankerten, der vorwiegend männlicher Prägung ist.   Es gibt ein Zitat von Sophie Taeuber-Arp, das geradezu maßgeschneidert erscheint für das TRIO FEMININ, für die Künstlerinnen ihrer nachfolgenden Generationen: „Es sind Freude und Fröhlichkeit, die uns erlauben, die Angst vor den Problemen des Lebens zu nehmen und natürliche Lösungen für sie zu finden.“ (Thomas Miessgang, Wien 2022)