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Wiener Festwochen 2024

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20:00 - 23:00
Diverse Standorte

Im Jahr 2024 erfinden sich die Wiener Festwochen neu. Ab dem 17. Mai kommen eine Vielzahl von renommierten Künstlerinnen und Künstlern in Wien zusammen, darunter Elfriede Jelinek, Kornél Mundruczó, Peter Brook, Florentina Holzinger, Carolina Bianchi und nora chipaumire, um nur einige zu nennen. Sie werden begleitet von Kirill Serebrennikov, Tim Etchells und Oksana Lyniv. 

Eine außergewöhnliche Idee des Festivals ist es, Konzerne, Medienhäuser, Politiker:innen und Wohlmeinende vor ein Tribunal der Kunst zu bringen. Gleichzeitig werden bedeutende Persönlichkeiten wie Arnold Schönberg und Karl Kraus gefeiert, während das Verhältnis zwischen Mensch und Maschine erforscht wird. Es steht auch ein Volksstück auf dem Programm, das durch die Straßen Wiens geschickt wird, sowie die rituelle Sprengung von Dieselmotoren. Das Festival, geleitet von Milo Rau, erklärt sich selbst zur Freien Republik Wien - eine Kunstrepublik, die für alle zugänglich ist. Neben den künstlerischen Produktionen wird auch viel Raum für Partizipation geboten. Insgesamt werden 45.000 Tickets zur Verfügung gestellt, und der Verkauf beginnt am 1. März.

Die Freie Republik im Zeichen des Widerstands: Im Mittelpunkt des Festivals stehen die Themen Widerstand und Revolution. Musikalisch bringt der russische Dissident Kirill Serebrennikov gleich zu Beginn des Festivals mit "BAROCCO" ein Panorama des Widerstands vom Prager Frühling bis heute auf die Bühne des Burgtheaters. Die ukrainische Dirigentin Oksana Lyniv setzt mit Jevhen Stankovychs "Kaddish Requiem" im und in Kooperation mit dem Wiener Konzerthaus ein Zeichen gegen Krieg. Milo Rau nimmt mit seiner Mozart-Adaption "La Clemenza di Tito" die Scheinmoral der Elite der Gutmeinenden in der Halle E unter die Lupe. Revolutionäres Potenzial verspricht auch die Weltpremiere von nora chipaumires Projekt "Dambudzo" im und in Kooperation mit dem mumok sowie die Multimedia-Oper "Woman at Point Zero" von Bushra El-Turk. El-Turk ist eines der zehn ersten Mitglieder der globalen Komponistinnen*-Plattform Akademie Zweite Moderne, die bereits im Februar in New York der Öffentlichkeit präsentiert worden ist und unter der Patronage von Nuria Schoenberg Nono und in Kooperation mit dem Arnold Schönberg Center, ORF Radiokulturhaus und Ö1 das Erbe des Wiener Heroen der Moderne Arnold Schönberg radikal globalisiert und feminisiert.

Bushra El-Turk erklärt im Rahmen der Pressekonferenz: „In der darstellenden Kunst geht es viel darum, die Realitäten unseres Lebens auf die Bühne zu spiegeln – um unsichtbare Themen sichtbar zu machen. Bei der Akademie Zweite Moderne Teil eines lebendigen Kollektivs, Teil einer Gruppe von Künstlerinnen* zu sein, die genau dies tun, führt sicher dazu, dass das, was dort diskutiert wird, auch jenseits der Bühne als Woge der Veränderung in die Tat umgesetzt wird, besonders in dieser kritischen Zeit, in der unsere Stimmen zensiert werden.“

Das komplette Festivalprogramm gibt es hier im Überblick.