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Wortstattnächte 2024

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Die WIENER WORTSTAETTEN präsentieren fünf neue Theatertexte von jungen Autor*innen, die im Rahmen ihres DRAMA LAB Fabulamundi. Playwriting Europe: New Voices 2024 entstanden sind. Eingerichtet von fünf Regieteams werden die Stücke in szenischen Lesungen im Theater am Werk Petersplatz erstmals dem Publikum präsentiert.

Dabei treffen poetische Sprache auf dialogischen Witz, analytische Gesellschaftsbetrachtung auf tragikomische Erzählung. Es steckt viel Welt in den Dramen von Hannah K Bründl, Maurus Jacobs, Kaija Knauer, Lena Riemer und Charlotte Zorell. Ihre Stücke zeichnen sich durch sprachliche Genauigkeit und individuelles mitunter experimentelles Erzählen für die Bühne aus.

Zünzle von Kaija Knauer

Brandszenarien verheißen selten etwas Gutes. Die Flucht vor dem Familienstammbaum führt direkt in den realen Wald. Doch auch dort gibt es keinen Schutz. Es brennt in diesem Stück, das sich mit dem Zusammenhang von Feuer und Sprache beschäftigt.

Und aus den Rauchschwaden kristallisieren sich einzelne Bilder heraus: Die Erinnerung an lähmende Familienessen, ein brutzelnder Aal in der Pfanne, die explosive innere Wut einer jungen Frau, die im Alltag unterdrückt werden muss, und sich langsam einen Weg an die Oberfläche bahnt.

Regie
Manuel Horak

Mit
Pilar Borower
Elisabeth Prohaska
n.n.

tender von Hannah K Bründl

Die Tochter ist jung, sportlich, trainiert. Ob sie das mag, weiß sie nicht genau, nur, dass es dem Vater alles bedeutet, wie ihr Körper aussieht und wieviel Leistung er bringt. tender ist das Kaleidoskop einer Vater-Tochter- Beziehung, es erzählt vom Erwachsenwerden entgegen dem Druck einer Vatersprache. Da ist ein umzäunter Garten, ein kranker Körper, ein Schatten auf dem juniheißen Asphalt. tender ist ein Spiel mit der Wiederholung und ein Angebot: Kommst du mit?

Regie
Anne Mulleners

Mit
Johanna Orsini Rosenberg
Katharina Rose
Lara Sienczak
Skye MacDonald

die sprache von Maurus Jacobs

Ein Familienvater erzählt von der Ankunft im neuen Land. Er spricht Deutsch, ungebrochen, gepflegt erzählt er von seinen Kindern und den Ehekonflikten, von den Amtsbesuchen und dem zu engen Wohncontainer. Er berichtet, sachlich und nüchtern. Er beteuert seine Dankbarkeit für die Gastfreundschaft. Der gesellschaftliche Hintergrund des Stücks ist zugleich vertraut und verzerrt, die üblichen Zuschreibungen wollen so recht nicht greifen, und als die Spannung schließlich in Gewalt mündet, kippt auch die Zeit.

Regie
Thyl Hanscho

Mit
Roman Blumenschein
Okan Cömert
n.n.
n.n.

aufstiegskörper von Lena Riemer

Der Bildungstrichter hält sich hartnäckig. Besonders während ihres Studiums prallen für viele Bildungsaufsteiger*innen plötzlich ihre alte und ihre neue Welt schmerzhaft zusammen. Der Text folgt der Frage, was passiert, wenn man die sonst eher unsichtbaren Aufstiegsprozesse nicht nur sichtbar, sondern nachfühlbar macht. Anhand exemplarischer Szenen und Situationen werden private und berufliche Konflikte verhandelt.

Regie
Sonja Romei

Mit
Julia Jelinek
Bettina Schwarz
Alexandra-Maria Trimmel
Boris Popovic

BLACKOUT von Charlotte Zorell

Ein Endzeittheaterstück für vier Menschen, die sich auf der Bühne an ihren Apokalypse-Gedanken abarbeiten und dabei im wahrsten Sinne des Wortes im Dunklen tappen. In ihrem haltlosen Sprechen versuchen sie sich an der Kunst des Überlebens im jeweiligen Augenblick. BLACKOUT erzählt von einer untergehenden Welt, in der Meinungen, Fakten und Ideologien zu einem diffusen Ganzen verschwimmen. Ein Stück über Machtstrukturen innerhalb der Theaterbetriebs, in dem die die vier Figuren an ihren Ängsten und der damit einhergehenden Einsamkeit zu scheitern drohen.

Regie
Aslı Kışlal

Mit
Isabella Händler
Julia Pitsch
Leon Lembert
Mirkan Öncel

Credits

Dramaturgie
Bernhard Studlar

Bühne/Ausstattung/Kostüme
Renato Uz

Bühne/Ausstattung/Kostüme Assistenz
Clemens Haas

Regieassistenzpraktikum
Denise Eder

Produktion
Martina Knoll
Victoria Schopf
Gesamtleitung

Martina Knoll
Bernhard Studlar