Der Eingang zur Spark Art Fair in der Wiener Marx Halle

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Messen Wien

Kunstmesse Spark Art Fair 2022 zeigt mehrheitlich Künstlerinnen

Mehr als 80 Galerien präsentieren Werke einzelner Künstler und Fotografen - und auch etwas sperrigere Werke haben im Rahmen der Sektion "Expanded" Einzug in die Messe gefunden. Die Spark Art Fair soll bis zum 27. März Kunstinteressierte anlocken.

Man zelebriere die Beziehung zwischen Künstler und Galerie, im Fokus stehen aber die Solopräsentationen, erklärte Geschäftsführer Renger van den Heuvel bei einer Pressekonferenz am Donnerstag in der Marx Halle. Deren weitläufige Räumlichkeiten werden durch weiße Ausstellungsflächen aufgebrochen. Diese bieten verschiedenen künstlerischen Medien Platz, in drei kuratierten Sektionen auch Fotografien, multimedialen Arbeiten und größeren Projekten. Dabei sind unter anderem die Galerien Krinzinger, Kandlhofer und die Galerie für Fotografie Ostlicht.

Letztere präsentiert Bilder der Italienerin Francesca Catastini, die auf der Spark Art Fair mit dem "Artproof Production Award" ausgezeichnet wurde und ein Produktionsstipendium gewann. Sie setzt sich unter anderem mit historischen Bildern auseinander, zeigt in zarten Kompositionen etwa eine antike Statue mit abgeschlagenem Kopf sowie einen Affen mit Spiegel am Kaminsims.

Die Künstler sind heuer laut van der Heuvel sowohl internationaler als auch mit 52 von 99 Positionen mehrheitlich weiblich. Das weibliche Geschlecht war denn auch in mehreren Werken Thema: Die Wand der Slowakin Jana Želibská wurde von metallisch glänzenden Vaginas dominiert, auch in Bildern weist sie auf das weibliche Geschlechtsteil hin. Melanie Ebenhochs bunte, runde Werke mit mittiger Erhebung sind zwar - so die Galerie Martin Janda - Hüten nachempfunden, ließen aber auch eine Assoziation mit Brustwarzen zu. Ausgehend davon thematisiert die Österreicherin mithilfe von Szenen eines Film noir unter anderem die Rolle von Frauen im Film. Um auf das "Verschwimmen" in Zeiten des "Social-Media-Wahns" hinzuweisen, porträtierte sich Christiane Peschek an der Wand der ALBA Gallery in verschwommenen, weich wirkenden Bildern selbst.

Barbesuch bei der Spark Art Fair

Müde Besucher können an den mit Topfpflanzen eingerahmten Lounges Platz nehmen. Eine Bar sticht allerdings hervor: Durch einen Perlenvorhang gelangt man in "Nici's Bar", in der der Schweizer Beni Bischof seine Werke ausstellt. Die Überlegung dahinter sei gewesen, dass Menschen zwar Hemmungen hätten, Kunstgalerien zu besuchen, nicht aber Bars - "besonders nicht ein bisschen abgefuckte", sagte Galerist Nicola von Senger, der in der schummrigen Szenerie den Barmann spielt. Auf Wänden, Theke und in Kisten tummeln sich Bischofs Werke - von Tonfiguren mit groben Gesichtern bis hin zu beschrifteten Promi-Fotos und Aquarellen.

Die Bar ist genauso Teil von "Expanded" wie mehrere Skulpturen - in der Sektion sollten laut Kurator Christoph Doswald Werke unterkommen, die wegen ihrer Kosten oder Größe in klassischen Kunstmessen keinen Platz haben. So findet man hier etwa die von der Decke hängende Bronzeskulptur "View from a Mass Protest" der mexikanischen Künstlerin Tania Pérez Córdova, die dem Haupttor des Palacio Nacional in Mexiko City nachempfunden ist, wo dortige Massenproteste meist enden.

Viele der Kunstwerke wurden eigens für die Messe geschaffen, erklärte van den Heuvel. Seine Spark Art Fair will er auch in den nächsten Jahren zu einem Fixpunkt im März des österreichischen Kulturkalenders machen.

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