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Salzburger Festspiele: Jubel mit milder Kritik bei Eröffnungsoper

Romeo Castellucci und Teodor Currentzis lassen es "für immer Nacht" werden in Salzburg: Mit dem finsteren Zweiteiler aus Bela Bartoks schwarzer Psychostudie "Herzog Blaubarts Burg" und Carl Orffs Weltuntergangsfantasie "De temporum fine comoedia" hat der Opernreigen der heurigen Festspiele am Dienstagabend höchst ungewöhnlich begonnen. In der Felsenreitschule gab es viel Jubel - auch und gerade um den umstrittenen griechisch-russischen Dirigenten.

Als Auftakt-Produktion ist Festspielintendant Markus Hinterhäuser mit der neuartigen Kopplung der beiden selten gespielten Werke ein schwer kalkulierbares Risiko eingegangen. Nicht so sehr wegen Currentzis, dessen Auftreten überschaubare Proteste vor Premierenbeginn in der Hofstallgasse auf den Plan gerufen hat, sondern wegen der musikalischen Schärfe und szenischen Düsternis, die das Weltenende unmissverständlich und unverdaulich an den Festspielbeginn setzt.

In tiefes Schwarz kleidet der Bühnen-Bildhauer Castellucci die beiden Stücke, die sonst nicht allzuviel gemeinsam haben - eher von weit entfernten Enden in das gleiche Nichts starren, das uns diese Bühne immer und immer wieder in Formen gießt. Als Blaubart und Judith bauen Mika Kares und Ausrine Stundyte im ersten Teil kammerspielartige Spannung auf, Currentzis formt mit dem Gustav Mahler Jugendorchester einen lebendigen, spätromantisch fließenden Bartok. In der zweiten Hälfte lädt man mit Orff trommelnd und schreiend zur schwarzen Messe und lässt Chor, Tänzer und Statistinnen ein mitreißendes archaisches Gruselkabinett durchdeklinieren. Großer Applaus für einen langen Abend, dezidierte Begeisterung für Currentzis.

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