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Silvester in Österreich

Klimaprotest übernahm bei Neujahrskonzert fast die große Bühne

Klimaaktivisten der Letzten Generation wollten am Sonntag beim Wiener Neujahrskonzert mit einer Störaktion auf den Klimawandel aufmerksam machen. Sechs Personen wurden von Beamten erkannt und noch vor einer möglichen Aktion angehalten, bestätigte eine Sprecherin der APA. Die Aktivisten hatten Kleber bei sich, die Aktion war vermutlich während der Pause geplant. Die Demonstranten befanden sich laut Sprecherin offenbar im Gebäude und sogar auf Sitzplätzen.

Unterdessen bekannte sich die Organisation Letzte Generation als Urheber. Man habe geplant, im Goldenen Saal Alarm zu schlagen und den versammelten Politikerinnen und Politikern ein Banner mit der Aufschrift "Zwei Jahre noch" als Appell an sofortiges Handeln vorzuhalten, heißt es in einer Aussendung.

Klimaprotest knapp vereitelt

Man habe die sechs AktivistInnen - österreichische bzw. deutsche StaatsbürgerInnen im Alter zwischen 26 und 67 Jahren - noch vor Beginn des Konzertes wiedererkannt und am Betreten der Räumlichkeiten respektive im Goldenen Saal anhalten können, so die Landespolizeidirektion Wien in einer Aussendung. Es wurden Transparente und Superkleber bei den Aktivisten gefunden. Es gab verwaltungsrechtliche Anzeigen. "Durch das konsequente und professionelle Einschreiten konnte das Neujahrskonzert, ein Kulturereignis von Weltrang, wie geplant stattfinden", freute sich Innenminister Gerhard Karner (ÖVP).

Philharmoniker zeigen sich dankbar

Die Wiener Philharmoniker bedankten sich in einem Statement gemeinsam mit dem Musikverein bei den Sicherheitsbehörden "für ihren großartigen Einsatz": "Durch ihr Einschreiten konnten 6 AktivistInnen ausfindig gemacht und dadurch eine Störung des Konzerts, das für Verbundenheit, Hoffnung und Frieden steht, verhindert werden." Gegenüber der APA betonte man, dass man selbstredend die Ziele des Klimaschutzes teile. Zugleich wäre das Neujahrskonzert jedoch der falsche Ort für einen Protest gewesen.

 

Ungestörter Premierenreigen

Von all der Aufregung ließen sich weder Dirigent Franz Welser-Möst, noch die Philharmoniker aus der Ruhe bringen. Tatsächlich wurde wie geplant das vielseitige Programm vorgeführt. Darunter zahlreiche Stücke, die zuvor noch nie bei einem Neujahrskonzert im Musikverein erklungen waren. 

Vor allem die Stücke der Familie Strauß durften glänzen. Darunter die "Zigeunerbaron-Quadrille", die Walzermelodie von "Perlen der Liebe" sowie die anregende "Wer tanzt mit?"-Polka von Eduard Strauß. Aber es wäre nicht das Neujahrskonzert, würden nicht auch die Klassiker ertönen. "Donauwalzer" und "Radetzkymarsch" waren wie gewohnt Teil der Aufführung.

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