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Theater Wien

Ein Theaterabend im Kopf: Burgtheater lädt zu Schauspiel auf Twitter

Das Produkt einer internationalen Theaterkooperation - dabei ist unter anderem das Wiener Burgtheater - feiert am Dienstag, den 5. April, nicht auf der Bühne, sondern auf Twitter Premiere. Beim "ersten internationalen Twittertheater" soll sich das Publikum laut Aussendung einen Abend lang vorstellen, es säße im Theater und würde eine Vorstellung sehen. Allerdings dürfen unter dem Hashtag #HopeVorstellung nicht nur Schauspieler aktiv werden, sondern auch das Publikum selbst.

Ein Stück auf Twitter

"Mother Hope und ihre Kinder" heißt das Stück, das ab 20.30 Uhr nur in den Köpfen der teilnehmenden Social-Media-Nutzer stattfindet. Die Impulse des Burgtheaters, das schon mehrmals Theaterstücke via Twitter erzählte, kommen vom offiziellen Account @burgtheater. Nun wird es aber international; neben der Wiener Bühne beteiligen sich kommende Woche das Berliner Ensemble und das Krakauer Teatr Ludowy, deren Schauspieler das Publikum und seine "fantastische Vorstellung" auf Twitter "befeuern" sollen. Das Berliner Ensemble gestaltet ab 20 Uhr auch eine Twitterführung.

Das Publikum soll die Rollen nach Belieben besetzen, Figuren und Handlungsstränge (hinzu-)erfinden, sich Bühnenbild und auch Pannen ausdenken und auf Twitter davon erzählen. Die Summe aller Tweets bilde dann die Vorstellung, heißt es in der Aussendung. Eine kleine Vorgabe gibt es dann aber doch: Während der erste Teil des Twittertheaters auf der Bühne des Berliner Ensembles (nicht) stattfinde, werden die Zuschauer im zweiten Teil (nicht) in das Teatr Ludowy bugsiert. Das Krakauer Theater hilft geflüchteten Menschen aus der Ukraine und wird auch die Gagen - in Summe 2.500 Euro - dafür verwenden. Auch das Publikum wird zum Spenden eingeladen.

Theater, das verbindet

Der Abend findet auf Einladung des Theaternetzwerks PlayOn! statt, weshalb auch einige andere, mit der Initiative verbundene Theater dabei sind - etwa das Teatret Vårt in Norwegen, die Pilot Theatre Company in Großbritannien und das Landestheater Linz. Getwittert wird in den Muttersprachen der Schauspieler und des Publikums, für grenzüberschreitendes Verständnis sorgt das automatische Übersetzungsprogramm von Twitter.

Die Veranstaltung geht im Rahmen der Fachkonferenz "HOPE Dive In: Immersive theatre in extended spaces" über die Bühne. Die Teilnahme steht allen offen; explizit auch Menschen in Ländern, in denen nur VPN-Verbindungen einen freien Internetzugang ermöglichen.

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