Innsbrucker Festwochen der Alten Musik ("Merope", 2019)

© APA - Austria Presse Agentur

Was ist los in Innsbruck

Neues bei den Innsbrucker Festwochen der Alten Musik

Die Innsbrucker Festwochen der Alten Musik haben eine Strukturreform und Aufteilung der strategisch-inhaltlichen Leitung ab September 2023 angekündigt, bei der eine künstlerische Direktorin und ein musikalischer Leiter eng zusammenarbeiten sollen. Die Funktion des musikalischen Leiters, die ab September 2023 Ottavio Dantone ausfüllen wird, ist jeweils auf maximal fünf Jahre befristet und soll somit für "stets neue Impulse" sorgen, hieß es von den Festival-Verantwortlichen.

Diese "Adaption der bisherigen Struktur" ermögliche schließlich nicht zuletzt, dass man "Bewährtes weiterentwickeln" könne, sagte Kulturlandesrätin Beate Palfrader (ÖVP). Daran, dass es dabei etwa weiterhin um die "Förderung der historischen Aufführungspraxis" gehen soll, wie sie unter anderem die Festwochen Intendanten René Jacobs und der nun scheidende Alessandro De Marchi vorgelebt haben, ließ sie keinen Zweifel.

Festival soll auf "Höhe der Zeit" bleiben

Bürgermeister Georg Willi (Grüne) wünschte sich wiederum, dass das Festival "auf der Höhe der Zeit" bleibt. Die nunmehr anstehenden Änderung der Festivalstruktur, bei der die bisherige Festwochen-Betriebsdirektorin Eva-Maria Sens künftig als künstlerische Direktorin agieren werde, sei deshalb überaus positiv, so Willi. Vor allem den "Austausch zwischen Lehrenden und Lernenden" und den "Cesti-Wettbewerb" will das grüne Oberhaupt der Tiroler Landeshauptstadt zudem in den kommenden Jahren noch mehr forciert sehen.

Auch der gegenwärtige und kommende kaufmännische Geschäftsführer, Markus Lutz, formulierte Wünsche an die Festival-Zukunft. "Es geht darum neue Stränge aufzugreifen und dem musikalischen Leiter eine Plattform für künstlerische Ideen zu bieten", meinte Lutz. Mit Dantone habe man diesbezüglich glücklicherweise in einem Auswahlverfahren mit zwei Barockmusik-Experten eine "bedeutende Musikerpersönlichkeit gewinnen können", so Lutz. Der 61-jährige Cembalist, Pianist und Dirigent ist seit 1996 Musikalische Leiter der Accademia Bizantina in Ravenna und gastierte mit dieser u.a. im Theater an der Wien und auch bei den Innsbrucker Festwochen. 2016 dirigierte er das Mozarteumorchester Salzburg bei der "Cosi fan tutte"-Wiederaufnahme der Salzburger Festspiele.

"Zeitgemäße Interpretationen"

Damit das Festival "ein Juwel" bleibt, wie es die künftige künstlerische Direktorin Eva-Maria Sens ausdrückte, brauche es laut ihr jedenfalls Menschen wie Dantone, die "virtuos und visionär" sind. Dieser sei eine "charismatische Führungspersönlichkeit" und auch Garant für "zeitgemäße Interpretationen", so Sens.

Dantone, dem Sens Vorab-Rosen streute, versprach schließlich auch "die Emotionen in den Partituren zu finden" und das Publikum gelegentlich auch "zu provozieren und herauszufordern". Zugleich gehe es ihm aber auch darum, "den Musiker nicht vor den Komponisten zu stellen". Erst wenn ebenjener verstanden habe, was dieser habe ausdrücken wolle, sei es an der Zeit "sich zu befreien und frei zu sein", so Dantone.

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