© Emanuel Kaser

Was ist los in Innsbruck

Tiroler Landestheater: Highlights der kommenden Spielzeit

Er wird sowohl für die Oper "Genoveva" von Robert Schumann, die im September 2022 Premiere feiert, als auch bei "Elektra" von Richard Strauss im Juni 2023 auf dem Regiestuhl sitzen. "Das bedeutet mir sehr viel und markiert auch wichtige künstlerische Pole meines Arbeitens", sagte er am Donnerstag.

Abseits davon ist vor allem im Schauspielbereich mit einer besonders starken weiblichen Handschrift zu rechnen. In diesem Bereich schlage man hinsichtlich der Autorinnen und Werkauswahl einen "Bogen von über 90 Jahren", betonte die Schauspielchefin Christina Alexandridis bei einer Pressekonferenz in Innsbruck. Es stünden so unterschiedliche Stücke wie etwa "Hase, Hase" von Coline Serreau oder "Ich fühl ́s nicht" von der Comiczeichnerin und Feministin Liv Strömquist auf dem Programm. Zudem werde "Schnee Weiß" von Elfriede Jelinek auf der Bühne der Kammerspiele zu erleben sein, so Alexandridis. Lisa Wentz' Schauspiel "Adern", kürzlich im Wiener Akademietheater uraufgeführt, wird von Bérénice Hebenstreit in den Kammerspielen inszeniert.

Weitere Highlights der Spielzeit

Auch im Tanzbereich des Landestheaters, dem derzeit noch Enrique Gasa Valga vorsteht und dessen Abberufung durch die neue ab der Spielzeit 2023/2024 eingesetzte Intendantin Irene Girkinger für Unmut und eine Verbleib-Petition gesorgt hatte, verspricht es weiblicher zu werden. Für "Maledetto Modigliani" übergibt Gasa Valga das Zepter und lässt Lara Brandi sowohl an die Choreographie als auch an das Libretto. "Wir haben mit ihr eine neue Choreografin, die ich sehr gepusht habe", sagte Gasa Valga.

Als mögliches Highlight neben der neuen Tanz-Choreografin und deren Arbeit nannte Operndirektor Michael Nelle die Oper "Boris Godunow" von Modest P. Mussorgsky. "Diese Oper begleitet mich schon seit meiner Kindheit, ich haben deren Wucht damals mit großen Augen verfolgt", gab er sich nostalgisch und euphorisch zugleich. Darüber hinaus stehe Etabliertes wie "Così fan tutte" von Wolfgang Amadeus Mozart oder "La Traviata" von Giuseppe Verdi auf dem Programm.

Auch die Konzerte des Tiroler Symphonieorchesters Innsbruck setzen auf eine vergleichbare Mischung von Altbewährtem und Neuem. Zu hören sein werden bei den insgesamt acht Symphoniekonzerten laut Orchesterbüroleiter Alexander Rainer etwa Werke von Richard Strauss, Joseph Haydn aber auch amerikanischer Stoff - beispielsweise von George Gershwin oder Aaron Copland.

Jenseits der Fragen nach Männlichkeit, Weiblichkeit oder geografischer und kultureller Verortung der Musik stand aber insgesamt der Wunsch nach "Normalität", wie es Markus Lutz, geschäftsführender kaufmännischer Direktor des Tiroler Landestheaters formulierte. Man habe durch Kultur-Lockdowns Verluste eingefahren und auch Abonnenten und Besucher verloren, so Lutz. Normalität auf einer anderen Ebene wünschte sich auch noch der Innsbrucker Bürgermeister Georg Willi (Grüne): "Ohne Theater und Kulturarbeit verarmt nämlich das Leben."

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