© Stefan Panhans/Andrea Winkler, Border Control, 2021, videostill

Was ist los in Niederösterreich

"Stages of Grief": Trauerarbeit im Kunstraum NÖ

Den traumatisierenden Vorgängen der Zeit in der Pandemie stellt sich der Kunstraum NÖ in der Wiener Herrengasse, wo am Freitag das Ausstellungsprogramm für 2022 präsentiert worden ist. Das Motto "Stages of Grief" setze "kollektive und individuelle Bewältigungstaktiken in den Fokus", so die künstlerische Leiterin Katharina Brandl.

Angesichts einer jahrelangen Ausnahmesituation, persönlicher schmerzlicher Abschiede und des "gemeinschaftlichen Verlusts jenes Lebens, das wir einmal als Alltag bezeichneten" müsse man zur Kenntnis nehmen: "Wir sind noch nicht im 'Danach' angekommen", stellte Brandl fest. Dabei gehe es nicht nur um die virologische Situation, sondern "um die soziale Welt, in der wir leben."

Eröffnet wird am 31. März mit der Schau "Oh, make your fingernails into spades, Your palms into shovels". Die Arbeiten des polnisch-litauischen Duos Dorota Gaweda und Egle Kulbokaite sind von kollektiven Praktiken des Trauerns und slawisch-baltischen Traditionen geprägt.

Ab 3. Juni reflektiert das von Frederike Sperling kuratierte Projekt "Liminal Space Records" die veränderten Bedeutungen von Raum und Körperlichkeit im Kontext digitaler Arbeits- und Lebensweisen. Im September wird wieder der H13 Niederoesterreich Preis für Performance verliehen. Stefan Panhans und Andrea Winkler beschließen ab Ende September das Ausstellungsjahr mit "HIIIIIIIT" und stellen dabei die Frage nach individueller Absicherung gegenüber systemischen Krisen und dem gesellschaftlichen Mantra der Selbstoptimierung.

Ergänzt wird das Angebot durch Führungen, Workshops und Performances. Auch werden Programmpunkte der Reihe "Sweet Sixteen" nachgeholt, darunter die Aufführungen der Filme "Power to the Unspoken" von Fanni Futterknecht (heute, 21. Jänner) und "Le Boudoir" von Elisabeth Bakambamba Tambwe (17. März).

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